Bei einer Explosion in einem Wolkenkratzer in Mexiko-Stadt sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 100 weitere wurden nach Angaben von Innenminister Miguel Angel Osorio Chong verletzt, als die Explosion den Sitz der staatlichen Ölfirma Pemex in dem 54-stöckigen Hochhaus erschütterte. Ursache war offenbar ein Gasaustritt in einer elektrischen Anlage.
Die Zahl der Todesopfer sei auf mindestens 15 gestiegen, sagte ein Rot-Kreuz-Sprecher. Menschen flüchteten in Panik aus dem Gebäude, Opfer wurden auf Tragen und Bürostühlen aus dem Hochhaus getragen. Aus dem Gebäude quoll schwarzer Rauch. Rettungskräfte suchten mit Spürhunden nach Überlebenden in dem schwer beschädigten Hochhaus. Die angrenzende Straße wurde abgesperrt, über der Gegend flogen Hubschrauber.
Ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde erklärte, die Explosion sei offenbar durch eine Gasansammlung in einer elektrischen Anlage des Gebäudes ausgelöst worden. Pemex betonte, die genaue Unglücksursache sei noch unklar, jegliche Berichte seien pure Spekulation. Der Ölkonzern hatte zunächst gemeldet, wegen eines Stromausfalls sei der Firmensitz evakuiert worden.
"Wir hatten zwei Minuten, um das Gebäude zu verlassen", berichtete Astrid García Treviño, die in einem Anbau arbeitete. "Es war ein ohrenbetäubender Lärm. Der Boden wackelte wie bei einem Erdbeben." Pemex-Mitarbeiter Cristian Obele sagte Reportern, es sei "dramatisch" gewesen: "Das Gebäude schwankte, und plötzlich gab es Trümmer. Wir konnten nicht einmal mehr die Leute direkt neben uns sehen." Andere Augenzeugen berichteten örtlichen Medien, in den Trümmern seien noch Menschen gefangen.
Das Pemex-Gebäude war bei seiner Eröffnung in den 80er Jahren der höchste Wolkenkratzer Lateinamerikas. Pemex ist der viertgrößte Rohölproduzent der Welt und fördert pro Tag rund 2,5 Millionen Barrel. Im vergangenen Jahr starben bei einer Explosion in einer Gas-Förderanlage des Unternehmens nahe der Grenze zu den USA 30 Menschen. Im Dezember 2010 wurden 29 Menschen getötet, als eine Pemex-Pipeline explodierte, nachdem Diebe sie angezapft hatten. Im Oktober 2007 starben 21 Pemex-Arbeiter bei einem Gasleck an einer Ölplattform im Golf von Mexiko. Die meisten ertranken, nachdem sie in Panik ins Meer gesprungen waren.