Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine HPV-Erstimpfung bei Kindern ab einem Alter von neun Jahren. Die DAK-Daten zeigen, dass es vor allem bei Neunjährigen einen positiven Trend gibt. So erhielten 2023 im Vergleich zum Vorjahr rund 21 Prozent mehr Neunjährige eine erste Impfung. Bei den Neun- bis 14-Jährigen waren es 18 Prozent mehr.
Allerdings ist die Zahl der Erstimpfungen damit immer noch rund 30 Prozent niedriger als vor der Pandemie. Vor allem bei Jungen gab es im Vergleich zum Jahr 2019 mit 36 Prozent starke Rückgänge. Bei den Neun- bis 14-Jährigen sank die Quote bei Erstimpfungen von 2019 auf 2023 um 16 Prozent.
"Es ist ein positives Signal, wenn wieder mehr Eltern ihre Kinder gegen HPV-bedingten Krebs impfen lassen", erklärte DAK-Vorstandschef Andreas Storm mit Blick auf die aktuellen Zahlen. Er forderte zugleich eine weitere Aufklärung über die Vorteile der Krebsvorsorge.
Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte und Jugendärztinnen (BVKJ), sieht mit Blick auf die Ziele der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch viel Nachholbedarf. "Bis 2030 sollen mindestens 90 Prozent der Mädchen geimpft sein und die Impfrate bei Jungen deutlich steigen", erklärte Hubmann.
Für die DAK-Sonderanalyse im Rahmen des Kinder- und Jugendreports untersuchten das Wissenschaftsteam von Vandage und der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 800.000 bei der Kasse versicherten Kindern und Jugendlichen für die Jahre 2018 bis 2023.
Humane Papillomviren (HPV) werden sexuell übertragen und können Gebärmutterhalskrebs sowie Krebs im Mund-Rachen-Raum, an weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen und im After verursachen.