Weiter heftig wütete ein Feuer, das in der Nacht zum Sonntag im Peneda-Geres-Nationalpark in der Nähe der nordportugiesischen Kleinstadt Ponte da Barca ausgebrochen war. Die meisten Einsatzkräfte wurden am Mittwoch allerdings gebraucht, um einen Waldbrand in der Nähe von Arouca im Zentrum des Landes zu löschen. Dort waren laut Zivilschutz 750 Feuerwehrleute mit 260 Fahrzeugen im Einsatz.
Rund um das nordportugiesische Dorf Melres erlebten die Menschen eine beängstigende Nacht, da sich die Flammen eines Waldbrandes auf ihre Häuser zubewegten. "Es ist schrecklich", sagte die 64-jährige Maria da Conceição der Nachrichtenagentur AFP. "Vergangenes Jahr hat es schon auf der anderen Seite gebrannt, es war der Wahnsinn. Und jetzt hier."
Andere Brände in der Nähe von Santarem, Penamacor und Nisa wurden in der Nacht unter Kontrolle gebracht, wie der Zivilschutz mitteilte. Die Wetterbedingungen waren am Mittwoch allerdings weiter ungünstig: Vorhergesagt waren Temperaturen von bis zu 40 Grad sowie starker Wind.
Laut dem portugiesischen Meeres- und Atmosphäreninstitut IPMA galt für weite Teile des Landes "maximales, sehr hohes oder hohes" Brandrisiko. Die Behörden waren deswegen in Alarmbereitschaft. "Unser ganzes System ist einsatzbereit, um so schnell wie möglich zu reagieren", versicherte Regierungschef Luis Montenegro am Dienstag.
Das Urlaubsland Portugal hat jedes Jahr mit zerstörerischen Waldbränden zu kämpfen. Durch den Klimawandel nehmen nach Angaben von Experten die Häufigkeit und die Intensität solcher Extremwetter-Ereignisse weltweit zu.