Siggelkow bemängelte, Deutschland sei eines der reichsten Länder der Welt und habe zugleich "kein Konzept zur Armutsbekämpfung". Seinen Angaben zufolge betreut das 1995 gegründete Kinder- und Jugendwerk täglich rund 11.000 Kinder. Die Arche betreut Kinder, Jugendliche und Familien und macht unter anderem Freizeit- und Ferienangebote, bietet kostenlose Mahlzeiten und Hilfe etwa beim Lernen. Den "Erfolg der Arche" bezeichnete Siggelkow als "Misserfolg der Gesellschaft".
Er warf der Politik vor, das Thema Kinderarmut zu vernachlässigen, weil Kinder keine Wählerstimme hätten. "Die Politik kommt nur im Wahlkampf für Fotos vorbei", sagte er ntv. Inzwischen übernimmt die Arche seinen Angaben zufolge auch staatliche Aufgaben im Bildungsbereich und bietet etwa Deutschkurse als Zweitsprache für die Eltern der betreuten Kinder an.
Grundsätzlich hält er auch die Integrationspolitik der Regierung für verfehlt. "Wir müssen aufhören, in Brennpunkten immer mehr Brandherde zu schaffen", sagte er. Es gehe nicht, dass Lehrkräfte plötzlich Klassen hätten, in denen die Hälfte der Kinder kein Deutsch könne. "Die muss man verteilen, anstatt sie in einer Subkultur zusammenzupferchen, die ein bestimmtes Gedankengut fördert."