"Die Einsicht in Stasi-Unterlagen ist gesamtgesellschaftlich eine Erfolgsgeschichte", erklärte Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann zum 35. Jahrestag der Erstürmung der Stasi-Zentrale. Es sei "absolut richtig und wichtig" gewesen, die Stasi-Akten zu sichern und zu öffnen. "Diese Transparenz hat einer neuen Traumatisierung der Opfer entgegengewirkt und auch Versöhnung möglich gemacht", erklärte Hollmann.
Der Behördenchef mahnte, immer wieder an "das von den Machthabern der SED-Diktatur und der DDR-Geheimpolizei begangene Unrecht" zu erinnern - "gerade in dieser Phase wachsender Verklärung der DDR".
Vor 35 Jahren hatten tausende Protestierende vor der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg das Ende der DDR-Geheimpolizei eingeleitet. Am 15. Januar 1990 öffneten sich die Tore und die Menschen strömten auf das Gelände. Damit setzte sich ein Prozess fort, der im Dezember 1989 in den Bezirken begonnen hatte und die weltweit erstmals umfassende Öffnung von Akten einer Geheimpolizei auslöste.
Insgesamt gingen laut Bundesarchiv seit Ende 1990 mehr als 7,5 Millionen Anträge zu Stasi-Unterlagen ein, davon allein über 3,4 Millionen Bürgeranträge.