Den israelischen Militärangaben zufolge wurden "Häfen und Energieinfrastruktur in Sanaa" angegriffen, "die die Huthis in einer Weise genutzt haben, die effektiv zu ihren militärischen Aktionen beigetragen hat".
Kurz zuvor hatte die israelische Armee gemeldet, ihre Luftwaffe habe eine Rakete, "die aus dem Jemen abgeschossen wurde", abgefangen, bevor sie "israelisches Territorium" habe erreichen können. Im Zentrum Israels seien die Warnsirenen wegen möglicherweise herabfallender Trümmerteile ertönt.
In Ramat Gan nahe Tel Aviv wurde bei dem Abfangmanöver ein Schulgebäude durch herabfallende Teile beschädigt, wie Fotos von AFP zeigten.
Das den Huthis gehörende Medium Al-Masira berichtete von einer Reihe "aggressiver Angriffe" auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa sowie die Hafenstadt Hodeida. In Sanaa seien zwei "zentrale Kraftwerke" angegriffen worden, in Hodeida habe es vier Attacken auf den Hafen und zwei auf eine Ölanlage gegeben. Den Angaben zufolge wurden bei dem Angriff auf den Hafen Al-Saleef sieben Menschen getötet. Zwei weitere seien bei dem Angriff auf die Ölanlage getötet worden.
Der Huthi-Sprecher Jahja Saree sagte laut den von der Miliz kontrollierten Medien, "zwei" militärische Ziele in der israelischen Region Jaffa seien mit "zwei ballistischen Hyperschallraketen" angegriffen und "genau getroffen worden". Dies sei "eine legitime Antwort auf die israelische Aggression gegen zivile Einrichtungen in Sanaa und Hodeida".
Ein ranghoher Vertreter der Miliz, Mohammed Ali al-Huthi, erklärte im Onlinedienst X, ungeachtet der Angriffe würden "die Operationen des Jemen gegen den israelischen und amerikanischen Terrorismus weitergehen".
Die Huthi-Miliz, die seit Jahren große Teile des Jemen kontrolliert, feuert seit Beginn des durch den Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel ausgelösten Gaza-Krieges immer wieder Raketen auf Israel ab. Zudem greift sie Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an, eigenen Angaben zufolge "aus Solidarität" mit den Palästinensern im Gazastreifen.
Die Huthi-Miliz gehört wie die libanesische Hisbollah der vom Iran angeführten und gegen Israel gerichteten "Achse des Widerstands" an, zu der auch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen gehört.
Israels Ministerpräsident Netanjahu erklärte, "nach Hamas, Hisbollah und dem Assad-Regime" in Syrien seien die Huthis "fast der letzte verbliebene Zweig von Irans Achse des Bösen". "Die Huthis werden auf die harte Weise lernen, dass diejenigen, die Israel angreifen, einen sehr hohen Preis dafür zahlen werden."
Der Iran kritisierte die israelischen Angriffe am Donnerstag als "eklatanten Verstoß gegen internationales Recht und die UN-Charta".
Die Hamas erklärte, sie betrachte "diese Eskalation als eine gefährliche Entwicklung und eine Ausweitung der Aggression gegen unser palästinensisches Volk, Syrien und die Arabische Region". Der bewaffnete Arm der Hamas rief die Huthis auf, weitere Angriffe gegen Israel zu starten.