Der israelische Armeesprecher Avichai Adraee hatte zuvor im Onlinedienst X eine "dringende Warnung an die Bewohner der Bekaa-Region" veröffentlicht. Dies gelte insbesondere für die Umgebung von mehreren Gebäuden, die in parallel veröffentlichten Luftaufnahmen rot markiert waren.
"Sie wohnen in der Nähe von Einrichtungen (...) der Hisbollah, die in naher Zukunft von den Verteidigungskräften ins Visier genommen werden", fügte der israelische Armeesprecher hinzu. Er forderte die Bewohner auf, sich "mindestens 500 Meter" von diesen Zielen entfernt in Sicherheit zu bringen.
ANI berichtete später von einem Angriff auf ein Gebäude im Dorf Safri an der Schnellstraße zwischen Rijak und Baalbek. Auch in den Dörfern Saraain al-Tahta und Tamnine habe es nach den Evakuierungsaufrufen Angriffe gegeben.
Im eskalierenden Konflikt zwischen der israelischen Armee und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon hat Israel seine Angriffe im Libanon in den vergangenen Tagen ausgeweitet.
Nach dem Großangriff der mit ihr verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte die pro-iranische libanesische Hisbollah-Miliz mit ständigen Raketenangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Israel beschoss in Reaktion darauf Ziele im Libanon und startete vor rund zwei Wochen Bodeneinsätze im südlichen Libanon gegen Stellungen der Miliz.
Die vom Iran unterstützte Hisbollah meldete unterdessen, sie habe nahe der Grenze zu Israel vier israelische Panzer mit Lenkflugkörpern getroffen. Der Beschuss habe zu "einem Feuer und Verlusten" geführt, hieß es weiter.
Der Hisbollah-Abgeordnete Hassan Fadlallah gab derweil an, dass es den israelischen Streitkräften bisher nicht gelungen sei, "irgendein Dorf vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen". Ihm zufolge beabsichtigt Israel, eine "Pufferzone" an der Grenze einzurichten.