Thune schlug unter anderem Rick Scott aus dem Feld, den der künftige US-Präsident Trump gern auf dem Posten gesehen hätte. "Das republikanische Team steht geeint hinter der Agenda von Präsident Trump", sagte der neue Mehrheitsführer der Republikaner in einer kurzen Stellungnahme. "Unsere Arbeit beginnt heute."
Vertraute des künftigen Präsidenten hatten für Scott geworben, in dem sie einen hundertprozentig loyalen Unterstützer von Trumps Plänen sahen. Vor der Abstimmung hatten sie unter den Senatoren gegen Thune Stimmung gemacht, was sich aber am Ende nicht auszahlte.
In der Ukraine-Politik hatte sich Thune, der dem Senat seit 2005 angehört, für die Unterstützung des Landes im Verteidigungskrieg gegen Russland ausgesprochen. Ob er diese Haltung auch in seiner künftigen Funktion beibehalten wird, ließ der 63-Jährige offen. Trump ist ein entschiedener Gegner der Hilfen und bewirkte unter anderem, dass die Republikaner ein im April vom Kongress bewilligtes Paket im Umfang vom 61 Milliarden Dollar für die Ukraine zuvor monatelang blockierten.
Die Wahl Thunes markiert das Ende der langen Amtszeit McConnells, der seit 2007 an der Spitze der Republikaner im Senat stand. Er war damit der am längsten amtierende Fraktionschef in der Geschichte der Kongresskammer. Im Februar hatte er angekündigt, dass er seinen Posten nach der Wahl aufgeben werde. Der 82-Jährige hatte zuletzt mehrfach mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
Von 2015 bis 2021 war McConnell Senats-Mehrheitsführer. In dieser Funktion blockierte er zahlreiche Gesetzesvorhaben der demokratischen Regierung unter Präsident Barack Obama und stärkte dessen Nachfolger Donald Trump nach dessen Amtsübernahme 2017 den Rücken. Das Verhältnis kühlte aber ab, nachdem McConnell Trump nach der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021 für die Gewalt mitverantwortlich gemacht hatte.
Bei der gleichzeitig mit der Präsidentschaftswahl stattfindenden Kongresswahl hatten die Republikaner am 5. November die Mehrheit im Senat zurückerobert. Zuvor war der Senat mit knapper Mehrheit von der Demokratischen Partei des scheidenden Präsidenten Joe Biden kontrolliert.
Trump wird sich voraussichtlich zum Beginn seiner Amtszeit auf eine Mehrheit seiner Partei in beiden Kongresskammern stützen können, da die Republikaner im Repräsentantenhaus ihre Mehrheit verteidigen dürften. Das Ergebnis steht für diese Kongresskammer aber noch nicht endgültig fest.