Im Saarland hat die Landtagswahl begonnen. Rund 800.000 Wahlberechtigte sind aufgerufen, im kleinsten deutschen Flächenland einen neuen Landtag zu wählen. Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und SPD erwartet, die nach der Wahl eine große Koalition anstreben. Die Union tritt mit der amtierenden Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer an der Spitze an, die SPD mit ihrem Landesvorsitzenden Heiko Maas.
Die vorgezogenen Neuwahlen waren notwendig geworden, nachdem Kramp-Karrenbauer Anfang des Jahres die 2009 gebildete Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen beendet hatte. Danach konnten sich CDU und SPD in Sondierungsgesprächen nicht auf die sofortige Bildung einer großen Koalition einigen. Kramp-Karrenbauer und Maas machten aber zugleich deutlich, dass sie nach den vorgezogenen Neuwahlen ein schwarz-rotes Bündnis anstreben.
In den Umfragen deutete sich zuletzt eine Zitterpartie für den Wahlabend an, da CDU und SPD exakt gleichauf lagen. Drittstärkste Kraft im Landtag dürfte die Linkspartei mit ihrem Spitzenkandidaten Oskar Lafontaine werden. Denkbar ist den Umfragen zufolge auch, dass es eine Mehrheit für ein rot-rotes Bündnis gibt. SPD-Landeschef Maas lehnt dies allerdings wegen der ablehnenden Haltung der Linken zur Schuldenbremse ab.
Die Grünen müssen nach dem Bruch der Jamaika-Koalition um den Wiedereinzug in den Landtag bangen. Die FDP kann sich den Umfragen zufolge kaum Hoffnungen machen, die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen und in den Landtag einzuziehen. Der Piratenpartei werden dagegen Chancen eingeräumt, erstmals ins Parlament in Saarbrücken zu kommen.
Die Wahl im Saarland bildet den Auftakt zu mehreren Landtagswahlen in diesem Jahr. Im Mai wird in Schleswig-Holstein sowie nach dem Aus für die rot-grüne Minderheitsregierung auch in Nordrhein-Westfalen gewählt.