Nach Dauerregen Hochwasserlage in Brandenburg verschärft sich

Während sich die Hochwasserlage in Sachsen entspannt, hat sich die Situation im südlichen Brandenburg dramatisch zugespitzt.

Während sich die Hochwasserlage in Sachsen entspannt, hat sich die Situation im südlichen Brandenburg dramatisch zugespitzt. Die Schwarze Elster habe am Mittwoch einen Rekordpegel erreicht und liege derzeit zwölf Zentimeter über dem bis dahin höchsten jemals gemessenen Wert, sagte der Präsident des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV), Matthias Freude, der Nachrichtenagentur AFP. Für den gesamten Fluss gelte in Brandenburg die höchste Alarmstufe vier. Es sei beschlossen worden, Teile der Innenstädte von Elsterwerda und Bad Liebenwerda vorsorglich zu evakuieren. Zahlreiche Straßen seien überflutet.

Auch die anderen Flüsse im Süden von Brandenburg hätten "hohe und höchste Wasserstände", sagte der Präsident des Landesamtes. An der Neiße werde am Mittwochabend der aus Sachsen kommende Hochwasserscheitel erwartet. Dann werde voraussichtlich Alarmstufe vier erreicht. Der Wasserstand der Spree lag am Mittwochvormittag den Angaben zufolge nur noch einen Zentimeter unterhalb der Alarmstufe vier. Die Talsperre Spremberg habe aber viel Wasser aufgenommen, so dass für Cottbus und Berlin keine Gefahr bestünden, sagte Freude.

Unterdessen konnte Sachsen langsam aufatmen. Am Mittwochmorgen wurde der Katastrophenalarm für die Stadt Görlitz aufgehoben, nachdem der Neiße-Pegel weiter gesunken war. wie der Katastrophenstab des Landkreises Görlitz mitteilte. Bereits am Dienstag war der Katastrophenalarm für den Raum Zittau aufgehoben worden. Am Mittwochvormittag galt zunächst noch für den Fluss Große Röder am Pegel Kleinraschütz im Landkreis Meißen die höchste Alarmstufe vier.

Am Dienstagabend war wegen des Hochwassers vorsorglich eine direkt an der Neiße gelegene Behinderteneinrichtung in Rothenburg im Landkreis Görlitz evakuiert worden. Laut Katastrophenstab hatte es Bedenken gegeben, dass die schon vom August-Hochwasser durchgeweichten Deiche durch den erneuten hohen Wasserstand weiter belastet werden könnten. Die rund 200 Bewohner wurden vorübergehend in anderen Einrichtungen oder in einem Krankenhaus untergebracht.

Nachdem dem Ende des Dauerregens wurde mit einer weiteren Entspannung der Situation in Sachsen gerechnet. Zahlreiche Straßen waren aber noch gesperrt oder nur eingeschränkt befahrbar.

AFP
AFP