Die Armutskonferenz ist ein Bündnis von Wohlfahrtsverbänden und Initiativen, die sich um die Belange von Menschen mit Armutserfahrung kümmern. Menschen aus dem Kontext Armut treffen sich ab Donnerstag im Rahmen der Konferenz zum 18. Mal - sie dauert bis Samstag. Der Konferenz gehören etwa die Diakonie, die Caritas, die Arbeiterwohlfahrt, der Paritätische Gesamtverband sowie eine Reihe von Fachverbänden und der Deutsche Gewerkschaftsbund an.
So müsse etwa der Zugang zu Hilfsangeboten "so einfach wie ein Friseurbesuch" sein, forderte die Konferenz. Sozialberatungen und psychosoziale Hilfen seien jedoch regional sehr unterschiedlich aufgebaut und die Wartezeiten mit meist zwölf Monaten "lebensbedrohlich", vor allem für suizidgefährdete Menschen. Nötig seien "anonym nutzbare, niedrigschwellige und zielgruppenspezifische Beratungs – und Therapieangebote", und zwar rund um die Uhr und kostenfrei.
Außerdem müsse der Regelsatz für Ernährung in der Grundsicherung steigen, um eine gesunde Ernährung zu ermöglichen. Nicht zuletzt fehle weiterhin ein soziales Notstandsgesetz, kritisierte die Armutskonferenz. "Im Falle einer Krise muss es mit einfachem Bundestagsbeschluss möglich sein, den sozialen Notstand zu erklären", hieß es. Dann müssten alle, die Sozialleistungen bekommen, für ein halbes Jahr eine Monatspauschale von 200 Euro bekommen.
Defizite für Menschen in Armut sieht die Konferenz auch im Bereich Wohnen und sichere Miete, Bildung sowie Mobilität. Außerdem fordert sie eine bessere Ausstattung der Jobcenter, damit diese "wirksame Hilfen" anbieten könnten.