Schleswig-Holsteiner sollen in Stromtrassen investieren

In Schleswig-Holstein können sich Bürger künftig an der Finanzierung von Stromtrassen beteiligen.

In Schleswig-Holstein können sich Bürger künftig an der Finanzierung von Stromtrassen beteiligen. Noch in diesem Jahr soll eine sogenannte Bürgerleitung entstehen, wie der Übertragungsnetzbetreiber Tennet und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) in Kiel ankündigten. Dann könnten sich private Anleger an der geplanten Höchstspannungsleitung an der Westküste des windreichen Bundeslandes beteiligen.

"Der Netzausbau gelingt nur, wenn wir die Menschen in der Region dabei mitnehmen", erklärte Albig. Nach der Entscheidung über das beschleunigte Verfahren zum Ausbau der Leitung zwischen Brunsbüttel und Niebüll sei die Bürgerleitung jetzt "ein weiterer Meilenstein, um die Energiewende im Land zügig umzusetzen".

Da es um Akzeptanz für den Netzausbau gehe, sollten nur private Anleger Wertpapiere erwerben können, teilten Albig und Tennet-Geschäftsführer Lex Hartmann mit. Eine Mindestbeteiligung von voraussichtlich 1000 Euro solle das Projekt besonders für Kleinanleger aus der Region interessant machen. Zudem sollten Bürger, die unmittelbar vom Bau der 380-Kilovolt-Leitung betroffen seien, bevorzugt werden.

Schleswig-Holstein hat mit seinen windreichen Küstenregionen einen besonderen Stellenwert bei der Energiewende. Das Bundeskabinett hatte im Dezember den Bau von drei großen Stromautobahnen beschlossen. Diese sollen den im Norden erzeugten Windstrom in den Westen und Süden Deutschlands bringen.

AFP
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