Der Turm befindet sich unweit der Touristenattraktionen Forum Romanum und Kolosseum. Neben dem zunächst noch eingeschlossenen Arbeiter waren nach Angaben der Rettungskräfte drei weitere Menschen zum Zeitpunkt des Einsturzes in dem Turm. Sie konnten herausgeholt werden. Einer von ihnen habe lebensgefährliche Verletzungen erlitten und sei ins Krankenhaus gebracht worden, sagte ein Feuerwehrsprecher der Nachrichtenagentur AFP.
Bei dem unter den Trümmern eingeschlossenen Mann handelt es sich um einen rumänischen Staatsbürger, wie das Außenministerium in Bukarest mitteilte. Er sei "bei Bewusstsein". Der Mann profitierte offensichtlich davon, dass Rettungskräfte nach dem Einsturz des Turmes "eine Art Schutzkonstruktion" um ihn herum aufbauten, wie Präfekt Giannini mitteilte. Als eineinhalb Stunden nach dem Unglück weitere Teile des Turmes wegbrachen und nach unten stürzten - "wurde er dadurch offensichtlich geschützt".
Im Laufe des Tages kamen immer mehr Einsatzkräfte zu dem historischen Bauwerk, darunter waren laut dem Bericht eines AFP-Korrespondenten auch Spezialeinheiten zur Bergung von Vermissten. Ein Mann berichtete, er habe sich zum Zeitpunkt des ersten Einsturzes im Gebäude befunden und über einen Balkon retten können. "Es war nicht sicher. Ich will einfach nur nach Hause", sagte der Mann, dessen Uniform mit weißem Staub bedeckt war. Der Torre dei Conti wird seit Juni mit EU-Geldern renoviert, unter anderem soll Asbest entfernt werden.
Die italienische Regierung bestellte im Zusammenhang mit dem Unglück den russischen Botschafter ein, nachdem Moskau eine Verbindung zwischen dem Einsturz und der Unterstützung Roms für die Ukraine hergestellt hatte. "Solange die italienische Regierung weiterhin Steuergelder verschwendet, wird ganz Italien zusammenbrechen, von der Wirtschaft bis zu den Türmen", sagte die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa. Der italienische Außenminister Antonio Tajani bezeichnete diese Äußerungen als "beschämend und inakzeptabel".