Cavallo schilderte in ihrer Rede ausführlich die schlechte Lage der Autoindustrie insgesamt. Auch die Zulieferer und andere Autohersteller nicht nur in Deutschland hätten es derzeit schwer und planten Massenentlassungen, betonte sie. An vielen der Probleme sei das Top-Management Schuld, nicht die Belegschaft. Doch die Kritik an der Unternehmensführung "ändert nichts an der wirtschaftlichen Lage an sich", sagte Cavallo. "Wir stehen echt vor massiven Herausforderungen."
Volkswagen hat wegen der Schwierigkeiten einen harten Sparkurs angekündigt. Das Unternehmen verweist insbesondere auf die im internationalen Vergleich hohen Arbeitskosten an seinen deutschen Standorten. Wiederholt hatten Managementvertreter deutlich gemacht, dass sie Stellenstreichungen und Standortschließungen derzeit für unumgänglich halten. Auch deutliche Lohnkürzungen stehen zur Debatte.
Die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat legten daraufhin einen "Zukunftsplan" vor, der Werksschließungen und Massenentlassungen verhindern soll. Sie fordern dafür, dass noch auszuhandelnde Gehaltssteigerungen nicht ausgezahlt werden, sondern in einen Fonds für die Finanzierung von eventuell nötigen Arbeitszeitkürzungen fließen. Volkswagen wies dies zurück, die Vorschläge führten nicht zu den nötigen Einsparungen.
Cavallo kritisierte, dass die VW-Führung bislang keinerlei Kompromissbereitschaft gezeigt habe und auf "Maximalforderungen" bestehe. "Ohne, dass sich beide Seiten aufeinander zubewegen, wird es kein Verhandlungsergebnis geben", sagte sie. Eine Lösung sowohl mit Werksschließungen, Massenentlassungen als auch Einschnitten ins monatliche Entgelt komme nicht in Frage.