Weitere 275 Straftaten hatten dem Landesverfassungsschutzbericht zufolge einen linksextremem Hintergrund. Im Bereich der religiösen Ideologie, zu dem auch der Islamismus gehört, wurden 30 Taten registriert. Die Zahl der rechtsextremen Gewaltdelikte lag demnach bei 65, auf linksextremer Seite waren es 27. Im Bereich religiöser Ideologien gab es vier Gewalttaten.
Der Trend in Schleswig-Holstein entspricht dem bundesweiten und demjenigen in anderen Bundesländern. Landesinnenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) sprach von einer "besorgniserregenden Entwicklung". Extremistische Gruppierungen nutzten zunehmend moderne Technologien und digitale Plattformen. Über diese versuchten sie insbesondere junge Menschen zu radikalisieren, fügte sie an.
Die Zahl gewaltorientierter Rechtsextremisten im dem nördlichen Bundesland blieb im Jahresvergleich mit 350 etwa gleich, das rechtsextreme Potenzial lag insgesamt bei 1180 Menschen. Weitere 700 bis 800 Menschen wurden der Szene der Reichsbürger und Selbstverwalter zugerechnet. Unverändert blieb auch die Zahl der Linksextremisten mit 745. Das Potenzial im Bereich von Islamismus und Dschihadismus belief sich laut Verfassungsschutz auf 820.