Im Juli war die allererste Birkin Bag in Paris für die Rekordsumme von fast 8,6 Millionen Euro versteigert worden. Der handgefertigte Prototyp aus schwarzem Leder, der 1984 von Hermès eigens für die britische Schauspielerin und Sängerin entworfen worden war, wurde damit zur teuersten Handtasche der Welt.
Die Tasche, die am Freitag in Abu Dhabi unter den Hammer kam, ist nun "die zweitteuerste Tasche, die je versteigert wurde", wie die Handtaschen- und Mode-Spezialistin bei Sotheby's, Morgane Halimi, erklärte. Nach Angaben des Auktionshauses hatten sechs Sammlerinnen oder Sammler mitgeboten, teilweise am Telefon. Nach elf Minuten bekam der oder die Höchstbietende den Zuschlag.
Jane Birkin hatte die Tasche aus schwarzem Leder den Angaben zufolge 2003 von Hermès bekommen. Sie benutzte die Tasche auf Reisen und versah sie mit der französischsprachigen Inschrift: "Meine Birkin Bag, die mich um die ganze Welt begleitet hat". 2007 versteigerte sie die Tasche dann erstmals zugunsten einer Menschenrechtsorganisation.
Die in Frankreich lebende Birkin hatte sich einst auf einem Flug von Paris nach London bei ihrem Sitznachbarn darüber beklagt, dass sie keine Tasche finde, die ihren Bedürfnissen als junge Mutter gerecht werde. Dabei wandte sie sich genau an den Richtigen: Ihr Sitznachbar Jean-Louis Dumas war damals Geschäftsführer von Hermès und ließ für Birkin eine Handtasche entwerfen, in der auch Babyflaschen Platz finden sollten.
Die Birkin Bag wurde später zu einem Luxusprodukt und Statussymbol. Sie wird bis heute in Handarbeit und geringer Stückzahl hergestellt und zu enormen Preisen verkauft - und von vielen Herstellern kopiert. Je nach Ausstattung kostet sie mehrere tausend oder auch mehrere hunderttausend Euro.
Eine dritte Birkin Bag aus dem Besitz von Jane Birkin wird am 15. Dezember im Auktionshaus Hôtel Drouot in Paris versteigert. Birkins Freundin und Biografin Gabrielle Crawford will mit dem Erlös eine Stiftung namens Jane Birkin Foundation einrichten.