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EuGH weist UEFA im Super-League-Streit in die Schranken
STORY: Im Streit um eine europäische Fußball-Super League haben die Befürworter des Wettbewerbs einen ersten Erfolg erzielt. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschied am Donnerstag, dass die Fußballverbände FIFA und UEFA gegen EU-Recht verstoßen und ihre marktbeherrschende Stellung missbraucht hätten, indem sie Vereinen die Teilnahme an einer europäischen Super League untersagten. Das oberste Gericht der Europäischen Union fügte jedoch hinzu, die Super League werde möglicherweise immer noch nicht genehmigt. Bernd Reichart, Chef der Sportagentur A22, die die Gründung der Super League organisiert, nannte das Urteil einen Meilenstein in der Fußballgeschichte. "Heute gibt es in der Tat eine große Neuigkeit, und diese Neuigkeit ist, dass der Fußball frei ist, frei vom Monopol der UEFA, frei, die besten Ideen zu verfolgen, ohne Sanktionen befürchten zu müssen, und frei, alle Spiele live zu sehen. Reichart schlug nach dem Urteil einen neuen Wettbewerb vor, bei dem 64 Männer- und 32 Frauenteams unter der Woche in einem Ligasystem in ganz Europa spielen. Bei den Männern soll es laut A22 drei Ligen geben, bei den Frauen zwei. Mit Heim- und Auswärtsspielen habe dann jeder Verein 14 garantierte europäische Spiele pro Saison. Die UEFA erklärte, das Urteil bedeute keine Billigung oder Bestätigung der Super League. Die UEFA organisiert seit fast 70 Jahren europaweite Wettbewerbe und sieht in dem Projekt eine erhebliche Bedrohung für die lukrative Champions League, für die sich Mannschaften nach Leistung qualifizieren. In dem Streit mit den Befürwortern einer Super League - etwa die Spitzenklubs Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin - mit der Uefa und Fifa geht es darum, dass die Verbände Vereine und Spieler von ihren Wettbewerben ausschließen, wenn sie an der konkurrierenden Liga teilnehmen. Ein erster Anlauf zu einer Super League war am Widerstand der Fußballverbände, aber auch aus der Politik gescheitert. Von anfangs zwölf Klubs, davon sechs aus der englischen Premier League, zogen sich neun binnen kurzem wieder aus dem Projekt zurück. Die beiden deutschen Spitzenklubs Bayern München und Borussia Dortmund hatten sich von Anfang an geweigert mitzumachen.