Das Problem kennen bestimmt alle Eltern: Auf dem Spielplatz muss das Kind plötzlich ganz dringend aufs Klo. Und weit und breit ist kein rettendes stilles Örtchen in Sicht. Zumindest auf einem Spielplatz in Höxter ist das kein Problem mehr. Denn dort steht die sogenannte "Oilette", Deutschlands erste Spielplatz-Kindertoilette.
Auf den ersten Blick sieht die "Oilette" wie eine Mini-Bushaltestelle aus. Die Bedienung ist kinderleicht: Tüte über die Brille ziehen, Geschäft machen, Tüte in den Mülleimer schmeißen, fertig. Zugegeben: Besonders innovativ ist das jetzt nicht. Aber das ist auch gar nicht nötig, denn es geht einzig und allein ums Geschäft – ums große und ums kleine.
"Oilette" günstiger als eine herkömmliche Toilette
Erfunden wurde die "Oilette" von zwei Frauen aus Frankfurt am Main. Sina Schreiber vom Kinderschutzbund Höxter ist eher zufällig darauf gestoßen. Als Mama einer vierjährigen Tochter kennt sie die Klo-Problematik auf Spielplätzen nur zu gut. Weil der Kinderschutzbund sich bereit erklärt, für die Kosten aufzukommen, kann sie den Bürgermeister schließlich überzeugen. Dafür übernimmt die Stadt die Wartung der Spielplatz-Toilette. Die "Oilette" kostet übrigens rund 3000 Euro. Damit ist sie weitaus günstiger als ein fest installiertes Klo. Das kann schon mal bis 200.000 Euro kosten.
Fehlender Sichtschutz?
Aber es gibt auch besorgte Stimmen. Manche Eltern bestehen auf einen Sichtschutz. Sie befürchten, durch die Öffentlichkeit könnten Spanner und Pädophile angelockt werden. In Höxter ist die "Oilette" von Büschen umgeben. Die sind zwar noch kahl, aber mit dem Frühling sollen sie dichter werden. Die Stadt hat bereits angekündigt, weitere Büsche zu pflanzen.
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