Dieser Beitrag erschien zuerst an dieser Stelle auf RTL.de
Im nordrhein-westfälischen Schermbeck sorgen Abiturienten für Gesprächsstoff. Schüler der Jahrgangsstufe 13 der Gesamtschule Schermbeck haben einen Akt-Kalender herausgebracht. Der Anlass: Mit dem Verkauf wollen die Abiturienten ihre Abi-Feier im Sommer finanzieren. Während der Schulleiter die Lage total entspannt zu sehen scheint, stänkern andere im Netz.
Es ist nicht das erste Mal, dass Schüler in Schermbeck blankziehen. Wie die "Rheinische Post" (RP) berichtet, habe es schon zwei Jahrgänge vor diesem gegeben, die sich entblößten, um Geld zu sammeln. Eine gute Idee – fanden offenbar auch die Schüler der Abschlussklasse 2021 und sie taten es ihren Vorgängern gleich.
"Wir haben natürlich über das Thema heiß diskutiert [...]", sagte Mitorganisatorin Paula Lensing der RP. Normalerweise sammle man mit dem Catering bei den Schulmusicals und -konzerten Geld und helfe bei Aktionen der Schermbecker Werbegemeinschaften mit. So kämen für gewöhnlich Tausende Euro zusammen. Doch in der Coronazeit ist das schwierig – eine Alternative musste her. Die Lösung: Der Akt-Kalender.
Profi-Fotograf lichtete Abiturienten der Schermbecker Schule ab
Nicht alle der 85 Absolventen hätten bei dem Projekt mitgemacht, heißt es. "Es haben sich am Ende fünf Freiwillige gemeldet, die dann im Januar zum Dinslakener Fotografen Alexander Boehme ins Studio gefahren sind. Wegen Corona natürlich alle zeitversetzt", so die Schülerin. Ob sie selbst auf den Bildern zu sehen ist, verriet sie der Zeitung nicht.
Ein Akt-Kalender von Schülern, die gerade mal 18 oder 19 Jahre alt sind? Schulleiter Norbert Hohmann scheint die Sache entspannt zu sehen. "Der erste Akt-Kalender wurde vor meiner Zeit – ich bin seit 2006 an der Schule – produziert, der zweite 2009. Und weil das immer alles sehr professionelle und niveauvolle Bilder waren und kein Schund, habe ich gesagt: Aller guten Dinge sind drei", sagte er der RP. Er sei aber froh, dass seine Schüler ihn gefragt hätten, was er von der Idee halte. Immerhin gehe es darum, dass die Schule in einem guten Licht dastehe.
Kommentare in den sozialen Medien kritisch
In den sozialen Medien wird das Thema kontrovers diskutiert. Ein User schreibt: "Sexistisches Gebaren pubertierender 'Chantalls' und 'Justins'. Gut das Helmut Newton das nicht mehr erleben musste! Trotzdem wünsche ich ihnen für ihre berufliche Zukunft alle Gute!" Ein anderer findet: "Was kommt als nächsten für eine Tradition, ein hauseigener Puff?" Positive Resonanz findet man hier nur wenig. Doch das muss die Schüler der Gesamtschule Schermbeck nicht weiter kümmern, denn der Verkauf ihres Werks scheint nichtsdestotrotz prächtig zu laufen.

Der Kalender werde nun in der ersten großen Pause im Foyer der Schule für 19,95 Euro zum Verkauf angeboten – den Rest des Tages übernehme das Sekretariat den Verkauf. Und auch andere macht mit: Die Volksbank Schermbeck an der Mittelstraße verkauft den Kalender mit den Nackedeis ebenfalls. Auf zehn Bildern seien Einzelpersonen zu sehen, auf zwei weiteren seien Paare abgebildet. "Die sind aber nicht zusammen, das kann ich schon mal verraten", sagte Schülerin Paula Lensing der RP.
Wenn genug Geld zusammenkommt, wollen die Abiturienten ihre Party im Vennhof in Borken feiern, heißt es. Wenn das wegen der Corona-Pandemie nicht möglich sei, wolle man das gesammelte Geld für einen guten Zwecke spenden.