Tierschutzverbände haben ihre Forderung nach einem grundsätzlichen Verbot für die Haltung von Wildtieren im Zirkus untermauert. Elefanten, Tiger oder etwa auch Seelöwen litten unter teilweise artwidrigen Dressuren und seien durch die ständigen Reisen großem Stress ausgesetzt. In mobilen Kleinstgehegen könnten sie zudem nicht artgerecht untergebracht werden, begründeten 17 deutsche Tierschutzverbände in einem gemeinsamen Schreiben an den #Link;http://www.stern.de/wirtschaft/agrarausschuss-91292434t.html;Agrarausschuss# des Bundesrates ihre Forderung. Die Vertreter der Bundesländer werden sich am Montag mit der von der Bundesregierung geplanten Änderung des Tierschutzgesetzes befassen.
Nach anhaltender Kritik an den Haltungsbedingungen von Zirkustieren sieht der Gesetzentwurf eine Ermächtigung vor, dass bestimmte Wildtierarten in der Manege per Verordnung verboten werden können, wenn bisherige Maßnahmen nicht reichen. Der Bundesrat hatte bereits ein Verbot etwa für Bären und Elefanten gefordert, da Tierschutzprobleme bei häufigen Transporten nicht zu vermeiden seien.
Nach Auffassung der Tierschutzverbände ist das Gesetz, das Bundesagrarministerin #Link;http://www.stern.de/digital/online/ilse-aigner-90250587t.html;Ilse Aigner# Mitte Mai im Bundeskabinett vorgelegt hatte, sowohl fachlich als auch rechtlich unzureichend. "So wie der Gesetzesentwurf derzeit formuliert ist, bedeutet er einen geringeren Schutzstatus für Wildtiere in Zirkusbetrieben und ist womöglich sogar verfassungswidrig", erklärte Jost-Dietrich Ort von der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht. 14 europäische Länder hätten bereits die Haltung von Wildtieren in Zirkussen eingeschränkt oder verboten, hieß es.