Nach den Querelen um die East Side Gallery in Berlin haben Unbekannte einen Wachmann auf dem Baugelände an der Mauer zusammengeschlagen. Er hatte nach Angaben der Polizei in der Nacht zu Montag sechs dunkel gekleidete Männer dabei ertappt, wie sie über den Bauzaun an der Mühlenstraße klettern wollten. Als er sie ansprach, schlug ihn einer mit einem Gegenstand nieder, so dass er bewusstlos wurde. Gegen 1.30 Uhr stiegen erneut mehrere Unbekannte über den Baustellenzaun und brachten eine große Holzplatte an den Mauerdurchbrüchen an, um die Lücke zu schließen.
Um die East Side Gallery gibt es seit Wochen Streit, weil wegen eines Bauvorhabens Segmente der originalen Mauer herausgetrennt wurden. Hauptkritikpunkt an dem Bauprojekt ist, dass ein kulturelles Wahrzeichen verändert wird, um Zugang für Luxuswohnungen zu schaffen.
Zwischen Oberbaumbrücke und der Straße der Pariser Kommune stehen die längsten noch existierenden Überreste der Berliner Mauer. In den frühen 90er Jahren wurden diese von Künstlern aus aller Welt bemalt und gehören heute zu einem der meistbesuchten Wahrzeichen der Hauptstadt.