Blutige Unruhen in Kirgistan Innenminister stirbt auf Weg ins Krankenhaus

Bei blutigen Unruhen in der zentralasiatischen Republik Kirgistan haben Regierungsgegner am Mittwoch Innenminister Moldomussa Kongantijew getötet.

Bei blutigen Unruhen in der zentralasiatischen Republik Kirgistan haben Regierungsgegner am Mittwoch Innenminister Moldomussa Kongantijew getötet. Der Minister sei auf dem Weg in ein Krankenhaus in der Stadt Talas im Norden des Lande an seinen Verletzungen gestorben. Das berichteten Menschenrechtler nach Angaben der Agentur Interfax.

Zuvor meldet die Agentur Interfax, die Miliz habe in der Hauptstadt Bischkek mit scharfer Munition auf Teilnehmer einer Protestveranstaltung geschossen. Die Staatsanwaltschaft bestätigte zunächst fünf Tote allein in Bischkek. Bürgerrechtler sprachen hingegen von zehn Toten. Der Zwischenfall habe sich vor dem Regierungssitz ereignet, auf dessen Dach Scharfschützen Position bezogen hätten.

Der autoritäre Präsident Kurmanbek Bakijew verhängte den Ausnahmezustand in Bischkek und im übrigen Norden des Landes. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch forderte Bakijew auf, den Schießbefehl zurückzunehmen.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon äußerte sich bei einem Besuch im Nachbarland Kasachstan besorgt über die Lage. Versammlungsfreiheit sei ein "wichtiges Element jeder demokratischen Gesellschaft", sagte er. Zugleich forderte Ban beide Seiten zum Gewaltverzicht auf.

Nach Ansicht von Beobachtern könnte es zu einem Umsturz des autoritären Regimes von Präsident Kurmanbek Bakijew kommen.

DPA
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