Nachdem Teile der Nordmole in Bremerhaven in der Nacht zum Donnerstag abgesackt sind, ist der Moleturm an der Spitze der Kaje in gefährliche Schieflage geraten. Er droht nun umzustürzen. Das Niedrigwasser zur Mittagszeit, das Druck von dem Bauwerk nahm, überstand der Turm, aber ohne sich weiter zu neigen, wie eine Senatssprecherin am Donnerstagmittag sagte.
Die Wasserschutzpolizei ist seit dem Morgen rund um den schiefen Turm im Einsatz, wie ein Sprecher sagte. Bei der Hafengesellschaft Bremenports, die für das Bauwerk zuständig ist, war zunächst niemand zu erreichen. Auf einer Webcam der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes ist der "schiefe Turm von Bremerhaven" deutlich zu erkennen.
Bremerhaven: Nordmole offenbar seit Jahren baufällig
Die Polizei sperrte die Einfahrt zur Geeste ab. Auch der Fährbetrieb der Weserfähre musste eingestellt werden. Wie die Reederei mitteilte, ist Ersatzverkehr geplant. Die nötige Dauer der Sperrung blieb zunächst unklar. Der betroffene Bereich war offenbar bereits seit Jahren baufällig. Dem Portal "buten un binnen" gegenüber sprach der Bremerhavener Oberbürgermeister Melf Grantz von einem "Desaster mit Ansage". Im selben Artikel wurde Leiter der Wasserschutzpolizei mit der düsteren Progeose zitiert, er halte den Turm nicht für rettbar. Zunächst hatte die "Nordsee-Zeitung" berichtet. Am Donnerstagnachmittag wollte Bremens Häfensenatorin Claudia Schilling (SPD) sich über die Lage vor Ort und den Umgang mit der abgesackten Nordmole informieren.
Sollte der Leuchtturm in die Fluten stürzen, wäre es nicht der erste Verlust der Bremerhavener ans Meer. 2019 versank bereits das historische Segelschiff "Seute Deern" im Hafen.
Schrott Ahoi! Vier Jahre lang begleitete der stern die Restaurierung des legendären Frachtseglers "Peking".

In der Galerie: Schrott Ahoi! Vier Jahre lang begleitete der stern die Restaurierung des legendären Frachtseglers "Peking".