Bundespräsident Köhler: Köhlers Knigge für China | STERN.de

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Die Nase besser vor oder nach dem Essen putzen. Wenn man sich nicht beherrschen kann, sollte man versuchen, dies möglichst lautlos zu bewerkstelligen — Die Nase besser vor oder nach dem Essen putzen. Wenn man sich nicht beherrschen kann, sollte man versuchen, dies möglichst lautlos zu bewerkstelligen

© Valerie Genin/colourbox.com

Nicht zu oft die Nummer 4 benutzen. Zwar glauben Chinesen, "gute Dinge kommen immer zu zweit", bevorzugen also gerade Zahlen. Vor allem 6 und 8 gelten als Glück bringend. Aber die 4 ist eine Ausnahme. Denn das chinesische Wort für "vier", "si", klingt wie das chinesische Wort für "Tod", ebenfalls "si"

Schenke niemals eine Wand- oder Standuhr oder einen Regenschirm! Eine solche Uhr zu schenken heißt Chinesisch "song zhong", was auch bedeutet, "sich um einen sterbenden alten Menschen kümmern und ihn beerdigen", während "san", "Regenschirm", wie "verabschieden" klingt, beides unglücklich. Chinesen mögen in manchen Situationen kein Schwarz oder Weiß. Rot dagegen ist immer eine richtige Farbe

Beim Essen nie mit den Stäbchen auf andere zeigen und auch bei guter Stimmung nie mit den Stäbchen auf Teller oder Schüssel klopfen. Dies gilt beides als sehr unhöflich. Aber wenn jemand einem Tee einschenkt, kann man mit den Fingerspitzen leicht auf den Tisch tippen, um seinen Dank auszudrücken: Mit dem Zeigefinger, wenn der Gast jünger ist als der Einschenkende, im umgekehrten Fall mit Zeige- und Mittelfinger zusammen

Die Nase besser vor oder nach dem Essen putzen. Wenn man sich nicht beherrschen kann, sollte man versuchen, dies möglichst lautlos zu bewerkstelligen

Wenn man selbst die Gelegenheit hat, Gäste einzuladen, muss der ranghöchste Gastgeber immer mit dem Gesicht zum Eingang blicken. Und bitte den höchsten Gast rechts neben sich sitzen lassen. Übrigens, in China ist es üblich, wichtige Gäste in abgetrennte Nebenräume von Restaurants einzuladen, nicht nur weil es da ruhiger ist, sondern auch aus Respekt vor den Gästen

In China sagt man, "Höflichkeit kostet nichts". Bevor man an seinem Weinglas nippt, wird ein kurzer Toast von den anderen gewürdigt. Aber, lieber Herr Bundespräsident, Sie sollten das chinesische Prost, "Ganbei", nicht zu wörtlich nehmen. Es heißt nämlich "trockne das Glas", also auf Ex trinken. Wenn Sie das bei jedem Toast machen, überleben Sie die Reise nicht

Nehmen Sie Visitenkarten nur mit beiden Händen an und lesen Sie kurz, was darauf steht. Sie mit einer Hand zu nehmen oder gleich einzustecken, gilt als respektlos

Auch wenn er den deutschen Höflichkeitsregeln gemäß kaum in die Versuchung geraten sollte: Wenn der Bundespräsident Menschen unbedingt mit Tiernamen anreden möchte, sollte er die richtigen wählen: Niemals sollte man zu Chinesen "Huhn" (bedeutet Prostituierte) oder "Ente" (Strichjunge) sagen. Auch "Schwein" kommt nicht gut (bedeutet dumm). Hingegen jemanden anzusprechen "du bist ein richtiger Ochse" bedeutet "du bist großartig!

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