Die wild gewordene Kuh, die in Hannover Polizei und Feuerwehr in Atem gehalten hat, ist gestorben. Das trächtige Rind starb kurz nach seiner Flucht, bei der es Vorgärten zertrampelt, Autos demoliert und einen Schaden von etwa 25.000 Euro angerichtet hatte. "Beate" sollte Nachwuchs bekommen. Auch das ungeborene Kalb überlebte nicht.
Das flüchtende Rindvieh raste durch Hannovers Stadtteil Limmer und hinterließ dabei eine Spur der Verwüstung: "Sie hat alles niedergewalzt, was ihr in den Weg kam. Das war richtig gefährlich", sagte Feuerwehr-Sprecher Martin Argendorf. Erst nach mehr als drei Stunden gelang es einem Feuerwehrmann, "Beate" mit Schüssen aus dem Betäubungsgewehr ruhig zu stellen. Der angerichtete Schaden wird auf rund 25.000 Euro geschätzt.
Die 800 Kilogramm schwere Charolais-Kuh war während der Hufpflege, die ihr anscheinend überhaupt nicht passte, von einem Bauernhof ausgebüxt. Passanten waren der weißen Kuh, die mit ihren großen Hörner bedrohlich wirkte, in einem Wohngebiet begegnet. Sie alarmierten Polizei und Feuerwehr. "Das Tier war stark verwirrt und sehr aggressiv", sagte Argendorf. Es habe geschnaubt und sei wie ein Stier durch die Straßen gerannt. Helfer von Polizei und Feuerwehr verfolgten "Beate" über eine Strecke von mehr als fünf Kilometern durch den Stadtteil. Immer wieder mussten sie sich in Sicherheit bringen. "Manchmal war es haarscharf. Die Kollegen konnten gerade noch zur Seite springen", erzählte der Feuerwehr-Sprecher.
Einsätze eher im ländlichen Bereich
Erst nach langer Jagd und drei Betäubungsschüssen sank das Tier zu Boden. "Normalerweise reicht ein Schuss. Dadurch, dass das Tier so aggressiv war, haben wir drei Mal geschossen." Polizeisprecher Thomas Buchheit sagte: "Mit ausgebrochenen Tieren hat die Polizei sonst eher im ländlichen Bereich zu tun". Besonders geschult würden die Beamten nicht für solche Einsätze. "Das gehört zu den ganz normalen Dingen im praktischen Polizeialltag."