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Senckenberg-Wissenschaftler haben gemeinsam mit Kollegen der brasilianischen Universität in São Paulo die weltweit ältesten bekannten Fossilien einer Pythonart beschrieben. Die etwa ein Meter langen und nahezu vollständig erhaltenen Schlangen stammen aus dem UNESCO-Weltnaturerbe Grube Messel (Hessen) und sind etwa 47 Millionen Jahre alt.
Bereits Mitte der 1980er Jahre wurden die vier versteinerten Schlangen in der Grube Messel nahe Darmstadt ausgegraben. Sie befinden sich seit über 30 Jahren im Besitz des Darmstädter Landesmuseums und des Frankfurter Senckenbergmuseums. Benannt wurde die neue Pythonart "Messelopython freyi" nach dem Paläontologen Eberhard "Dino" Frey.
Jetzt stellt sich heraus: Diese von Senckenberg-Wissenschaftler Krister Smith und seinem brasilianischen Kollegen Hussam Zaher neu beschriebene Pythonart Messelopython freyi ist der älteste bekannte fossile Nachweis eines Pythons weltweit. "Zur Zeit des Eozäns, also vor etwa 47 Millionen Jahren, gab es diese Schlangen demnach schon in Europa. Unsere Analysen zeigen, dass sie sich auch hier entwickelt haben!", erklärt Smith.

Ältester fossiler Nachweis eines Pythons in der Grube Messel
Pythonschlangen zählen mit Längen von über sechs Metern zu den größten Schlangen der Welt. Heute findet man Arten dieser Riesenschlangen vorwiegend in Afrika, Süd- und Südostasien sowie in Australien. Dr. Krister Smith freut sich über die Entdeckung: "Wo die Pythons ihren evolutionären Ursprung haben, war bislang unklar. Der Fund der neuen Pythonart in der Grube Messel ist daher ein sehr wichtiger Beleg für deren Evolutionsgeschichte".