Frankfurt Kinder verteilen 15.000 Euro auf Schulhof

Die Freude war groß, die Bereitschaft zum Teilen auch: Nachdem vier Schüler 15.000 Euro in einem Kuvert gefunden hatten, verteilten sie das Geld auf dem Schulhof. Doch eines der Kinder plagte ein schlechtes Gewissen.

Vier Kinder in Frankfurt haben auf ihrem Weg zur Schule einen Umschlag mit rund 15.000 Euro gefunden. Die 10 bis 13 Jahre alten Jungen und Mädchen verteilten das Geld zur Freude ihrer Mitschüler am Mittwochmorgen auf dem Schulhof im Stadtteil Griesheim, wie die Polizei am Donnerstag berichtete.

"Eines der Kinder geriet dann aber ins Grübeln, ob das alles so ok ist und hat einen Lehrer eingeweiht", sagte Polizeisprecher Karlheinz Wagner. Daraufhin sei das ganze Geld wieder eingesammelt worden. Zunächst kamen 12.000 Euro zusammen, nach einem erneuten Appell ans Gewissen der Kinder waren es 14.040 Euro, die der Polizei übergeben wurden.

Weil der Umschlag, den die Kinder gefunden hatten, auch Kopien von Ausweispapieren eines Afghanen enthielt, riefen die Beamten diesen Mann an und erzählten, dass ein Umschlag mit seinen Papieren gefunden worden sei. Daraufhin habe dieser gesagt, er habe am Tag zuvor ungefähr 15.000 Euro verloren, die er für eine Reise nach China gebraucht habe. Da der Mann zunächst nicht nachweisen konnte, dass ihm das Geld gehört, bekam er es aber erstmal genau so wenig wie die Kinder den gesetzlichen Finderlohn.

Nach Angaben der Polizei hat der 33-Jährige einige Tage Zeit, um nachzuweisen, dass ihm das Geld gehört. Gelingt ihm das, erwartet die Kinder ein gesetzlicher Finderlohn von etwa 420 Euro - drei Prozent der Gesamtsumme. Schafft der Mann es nicht, innerhalb der nächsten Tage nachzuweisen, dass das Geld ihm gehört, wird es dem Fundbüro übergeben. Dort wird es ein halbes Jahr aufbewahrt. Wenn der Besitzer dann immer noch nicht zweifelsfrei feststeht, bekommen die Kinder das Geld.

DPA
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