Die südfranzösische Stadt Béziers hat ein Problem: Die 75.000-Einwohner:innen-Gemeinde gibt jährlich allein rund 80.000 Euro dafür aus, um Hundehaufen von den Straßen zu entfernen. Die Stadt sagt daher Hundehalter:innen, die den Kot ihrer Tiere nicht beseitigen, den Kampf an – mit einer ungewöhnlichen Methode: Die Halter:innen im Stadtzentrum müssen einen genetischen Ausweis für ihre Vierbeiner erstellen lassen. Das geht aus einer Verordnung hervor, die seit dieser Woche gilt. Mithilfe des genetischen Ausweises sollen auf dem Bürgersteig liegengelassene Hundehaufen analyisert und einem konkreten Hund zugeordnet werden können.
"Man muss Sanktionen verhängen, damit die Leute sich anständig benehmen"
Für die kommenden drei Monate gilt eine Schonfrist. Wer danach ohne einen solchen genetischen Ausweis unterwegs ist, muss 38 Euro zahlen. Nicht beseitigte Hundehaufen kosten 122 Euro Strafe. Das Vorgehen soll während der nächsten zwei jahre getestet werden.
Der Bürgermeister der Stadt, Robert Ménard, sagte dem Radiosender "France Info" gegenüber: "Ich kann die ganzen Häufchen nicht mehr sehen." Ihm zufolge hätte eine Zählung ergeben, dass allein im Stadtzentrum monatlich über tausend Hundehaufen eingesammelt werden. "Man muss Sanktionen verhängen, damit die Leute sich anständig benehmen", so Ménard.
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Deutsche Gemeinde will ebenfalls DNA-Tests für Hundehaufen einführen
Für den genetischen Ausweis der Hunde werden Speicheltests nötig sein, welche die Stadtverwaltung kostenlos zur Verfügung stellen möchte. In Teilen Londons, in Tel Aviv und Valencia sind werden bereits DNA-Tests zur Zuordnung von Hundehäufchen durchgeführt. Auch die deutsche Gemeinde Weilerswist westlich von Bonn plante vergangene Jahres eine solche Maßnahme einzuführen. Allerdings sei hierfür eine Änderung des Landeshundegesetzes nötig, welche bis dato nicht vorgenommen worden sei, sagt eien Sprecherin der Stadt.
Quellen: Tagesschau, DPA

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