Google-Doodle zu Pierre de Fermat Hunderte Jahre Kopfzerbrechen

Sein Theorem beschäftigte Mathematiker mehrere Jahrhunderte lang. Erst Anfang der 1990er gelang es, den Beweis für seinen letzten Satz zu entschlüsseln. Mit einem Doodle erinnert Google an den französischen Mathematiker Pierre de Fermat. Und nicht nur seine mathematischen Vermutungen lassen seine Nachwelt weiterrätseln.

Es war wohlmöglich der 17. August 1601, an dem Pierre de Fermat in Beaumont-de-Lomagne im Süden Frankreichs auf die Welt kam. Das nimmt zumindest ein Teil der Historiker an. Möglich ist allerdings auch, dass er erst irgendwann um das Jahr 1607 geboren wurde. Zumindest dann, wenn man den Hinweisen Glauben schenkt, dass er einen älteren Bruder mit dem gleichen Namen hatte, der jung verstarb.

Ein Leben zwischen Mathematik, Politik und Juristerei

Wie über den Geburtstag existieren auch über das Leben des bedeutenden Mathematikers wenige eindeutige Fakten. Seine Schulausbildung absolvierte er wohl in einem Kloster in der Nähe seiner Heimatstadt. Seine Studien der Mathematik und Rechtswissenschaft verfolgte er in Toulouse, Bordeaux und Orleans.

Es waren diese beiden Gebiete, die sein Leben prägten. Fermat arbeitete als Anwalt in Bordeaux und ab 1630 in Toulouse. Bis in die 1640er Jahre entwickelte er seine wichtigsten mathematischen Ideen. Danach fesselte ihn die Politik. Im Parlament von Toulouse forderten die Bauernaufstände in Südfrankreich und in späteren Jahren die Pest seine Aufmerksamkeit. Er selbst erkrankte an ihr 1653 und wurde irrtümlich für tot erklärt. Tatsächlich sollte er noch zehn weitere Jahre leben.

Fermats mathematische Studien umkreisen die Bereiche der Differentialrechnung und Zahlentheorie. Auf ihn geht das Fermatsche Prinzip zurück: Es besagt, dass Licht seinen Weg immer in der kürzest möglichen Zeit zurücklegt. Trotz seiner bedeutenden Entdeckungen wird er noch heute häufig als Hobby-Mathematiker beschrieben. Viele seiner Forschungen sind nur in Briefen an Kollegen dokumentiert. Fermat kümmerte sich nicht darum, seine Erkenntnisse geordnet und wohlsortiert zu veröffentlichen. Auch sein letztes Theorem, das seine Nachwelt lange beschäftigen sollte, hinterließ er in Form einer Randnotiz.

Fermats letzter Satz

Es ist diese Vermutung, die Mathematiker hunderte von Jahren in Schach hielt. Auf einen Buchrand kritzelte Fermat die Behauptung, dass bei der Gleichung x hoch n + y hoch n = z hoch n keine positiven ganzahligen Lösungen existieren, wenn n eine ganze Zahl größer als zwei ist. Ganz bewusst schien er den Weg zu dieser Idee nicht festhalten zu wollen: Er habe einen wahrhaft wunderbaren Beweis dafür gefunden, schrieb er in den letzten Zeilen, doch sei der Buchrand zu schmal, um ihn zu fassen.

Fermats Vermutung bewährte sich. Warum, das blieb lange unklar. Erst 1993 wurde eine Studie veröffentlicht, die den Beweis darlegt. Und tatsächlich benötigte der britische Mathematiker Andrew Wiles fast 200 Seiten, um ihn festzuhalten. Der Lösungsweg war so kompliziert, dass selbst Experten Schwierigkeiten hatten, ihm zu folgen. Nachdem Lücken in Wiles erster Beweisführung gefunden worden waren, veröffentlichte er eine überarbeitete Version. Bis heute gilt sie als unangefochten. Dem Kopfzerbrechen über Fermats schelmisches Theorem scheint damit nach mehr als 350 Jahren zwar ein Ende gesetzt, beschäftigen wird es Hobbymathematiker wohl doch noch eine Weile.

liri

PRODUKTE & TIPPS