Ende der 1980er Jahren wollte auch Airbus einen Teil vom Kuchen des von nordamerikanischen Flugzeugbauern dominierten Markt für Großraum-Langstreckenflugzeuge abhaben. Neben den Modellen Boeing 747 und der neueren Boeing 767 galten die beiden Jets von Typ McDonnell Douglas DC-10 und Lockheed L-1011 bereits als veraltet, weil sie mit ihren drei Triebwerken zu viel Kerosin verbrauchten.
Auf Basis des Rumpfquerschnitts der A300 wurden parallel die Modelle A330 und A340 entwickelt, die sich nur durch die Anzahl der Triebwerke – zwei für die A330 und kürzere Langstrecken und vier Turbinen bei der A340 mit noch mehr Reichweite – unterschieden. Damals galten für längere Überwasserflüge noch andere Regeln, um in einem bestimmten Zeitraum bei einem Triebwerksausfall einen Ausweichflughafen erreichen zu können.
Die A330 profitierte von Neuerungen der kleineren A320-Serie, wie dem Zweimann-Cockpit, der elektronischen Fly-by-Wire Flugsteuerung und eines Sidesticks anstelle eines Steuerhorns – und später von den Schwierigkeiten bei der Konkurrenz. Die Indienststellung des Dreamliner, das Konkurrenzmodell aus dem Hause Boeing, verzögerte sich immer wieder. Erst im Jahr 2011 wurde die erste Boeing 787 an eine Fluggesellschaft ausgeliefert.
Die A330 überholt die Boeing 767
Bereits im Januar 1994 übernahm die französische Fluglinie Air Inter, die später von Air France übernommen wurde, das erste Exemplar. Es folgte Ende der 1990er Jahre das um knapp fünf Rumpfmeter verkürzte Modell A330-200, das Flugstrecken bis zu einer Reichweite von 13.300 Kilometer zurücklegen kann.
Alle A330 werden im Werk Toulouse endmontiert, wobei einzelne Komponenten wie das Höhenleitwerk aus Spanien, das Seitenleitwerk aus Deutschland und die Tragflächen aus Großbritannien mit den Beluga-Transportern eingeflogen werden.
Noch immer sind nicht alle Bestellungen ausgeliefert worden, ebenso für das Nachfolgemodell mit neuen, noch sparsameren Triebwerken. Innerhalb von 30 Jahren seit dem Erstflug ist damit der Airbus A330 mit 1548 Exemplaren nicht nur zum meistverkauften Langstreckenflugzeug von Airbus avanciert, sondern hat auch die Produktionszahlen der Boeing 767 mit 1259 Stück überholt.
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