Heidi wird doch nicht ausgestopft Tote Opossums schielen nicht

Gerne hätte der Leipziger Zoo seinen verstorbenen Star Heidi für die Nachwelt erhalten. Doch am Silberblick des schielenden Opossums bissen sich die Präparatoren die Zähne aus. Ein bisschen Heidi soll dennoch erhalten bleiben - allerdings nur zu internen Schulungszwecken.

Heidi, das schielende Opossum, war der Star im Leipziger Zoo. Doch was tun, wenn der Publikumsmagnet plötzlich verstirbt? Kurz nach dem Ableben der beliebten Beutelratte hatte Zoochef Jörg Junhold eine gerissene Antwort parat: Die tote Beutelratte sollte ausgestopft und so der Nachwelt - und den zahlenden Besuchern - erhalten bleiben. Diese Pläne sind nun vom Tisch. "Wir haben in den letzten Tagen die Entscheidung getroffen, dass es leider kein Präparat geben wird", sagte Zoo-Sprecherin Maria Saegebarth am Freitag in Leipzig.

Späte Gewissensbisse um Leichenfledderei spielten dabei allerdings keine Rolle. Ausgerechnet Heidis Silberblick war es, der den Präparatoren ein Schnippchen schlug. Nach Auskunft von Experten lasse sich das tote Opossum nicht originalgetreu wiederherstellen, bedauerte Saegebarth. Teile von Heidis Skelett sollen nun im Zoo aufbewahrt werden, aber nur zu "internen Schulungszwecken".

Auf der vom Zoo eigens eingerichteten Facebook-Seite für Heidi wurde die Entscheidung mit Erleichterung aufgenommen. "Großartige Menschen präperiert man ja auch nicht, um sie von der Allgemeinheit anstarren zu lassen", fasste es eine Userin zusammen. Viele Fans der Beutelratte hatten sich zuvor bereits skeptisch zu den Plänen des Zoos geäußert.

In Vergessenheit wird Heidi trotz gestorbener Ausstopf-Pläne wohl nicht geraten: Neben zahlreichen Fotos, Fanliedern und Gedenkvideos, die seit Monaten im Netz kursieren, hat der Zoo eine große Merchandising-Offensive gestartet. So bleibt Heidi irgendwie doch unsterblich: als Plüsch-Opossum, Tasse oder Schlüsselanhänger.

jwi (mit DPA)

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