BIODIVERSITÄT Honigbienen sind besser durch den Winter gekommen als in den Vorjahren

Wie jedes Frühjahr blicken Imker:innen etwas besorgt in ihre Bienenstöcke. Die Frage, die sie umtreibt: Haben die summenden Völker die kalte Jahreszeit gut überstanden? Dieses Jahr lautet die Antwort darauf: je nach Region unterschiedlich.

Den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage zufolge sind die Bienen in Deutschland besser durch den Winter gekommen als in den Jahren zuvor. So hat die Untersuchung des Fachzentrums Bienen und Imkerei in Mayen, Rheinland-Pfalz, ergeben, dass zwar jedes neunte Bienenvolk den Winter nicht überlebte – das entspricht einer Sterberate von 11,6 Prozent der Völker. Dennoch ist dies im Vergleich zu den Vorjahren ein deutlich besseres Ergebnis. Im Vorwinter konnte fast ein Fünftel der Bienenvölker – genau 21 Prozent – die Kälte nicht überstehen. Der Durchschnittswert der vergangenen Jahre lag bei 15 Prozent. Christoph Otten, der Leiter des Fachzentrums, vermutet als Ursache, dass die Bienen in der letzten Saison besonders vital in den Winter starteten.

Obwohl die Daten durchaus positiv sind, warnt Otten vor voreiligen Schlüssen: "Die Schwankungsbreite ist stark", so der Experte. Darüber hinaus betont er, dass die Winterverluste nicht unmittelbar Einfluss auf die Menge der Honigproduktion haben.

Regionale Unterschiede

Es gibt allerdings auch regional deutliche Unterschiede in den Winterverlusten. Während Bienenfreunde in Schleswig-Holstein einen Verlust von 21,4 Prozent ihrer Bienenvölker beklagen mussten, verzeichneten ihre Kollegen in Baden-Württemberg lediglich 8,8 Prozent Verluste. Das Fachzentrum sieht als mögliche Ursache für diese regionalen Unterschiede vor allem verschiedene Witterungsbedingungen.

Allerdings sind die Ergebnisse nicht durchweg vergleichbar, da je nach Region unterschiedlich viele Rückmeldungen vorlagen. Während es aus Bayern 2000 Rückmeldungen gab, gingen aus Mecklenburg-Vorpommern nur 86 Meldungen ein. "Je geringer die Fallzahlen, desto wackeliger sind die Aussagen", erklärt Otten dazu.

Daten nicht unbedingt repräsentativ

An der Umfrage beteiligten sich bundesweit nur etwa 8000 von rund 100.000 Imkereien. Somit sind die erhobenen Daten laut Fachzentrum nicht zwangsläufig repräsentativ. Dennoch betrachtet das Fachzentrum die Vergleiche zwischen verschiedenen Jahren als in der Regel valide, da vermutlich immer dieselben Imkereien ihre Verluste melden.

Der Winter stellt für die Bienen diverse Herausforderungen dar. Eine davon ist die Varroamilbe, die den Winterbienen schadet. Diese schlüpfen im Herbst und sind dafür verantwortlich, den Stock warm zu halten. Insgesamt wurden letzten Winter laut Fachzentrum fast 100.000 Bienenvölker eingewintert, von denen etwa 11.000 nicht überlebten.

DPA
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