Bei einem Zugunglück im Iran sind mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Dutzend weitere Passagiere seien bei dem Unfall nahe der Stadt Tabas verletzt worden, teilte die iranische Nachrichtenagentur Isna am Mittwoch unter Berufung auf den Roten Halbmond mit. Demnach war der Zug auf der Strecke zwischen der Pilgerstadt Maschhad und der Wüstenstadt Jasd entgleist. Es werde eine höhere Opferzahl befürchtet, hieß es. Medienberichten zufolge ereignete sich der Vorfall, als der Zug mit einem Bagger kollidierte.
Fünf der elf Wagons entgleist
Bilder der Nachrichtenagentur Isna zeigten entgleiste Waggons inmitten von Staub. Rettungskräfte eilten zu dem Unglücksort etwa 50 Kilometer außerhalb von Tabas. Auch Hubschrauber waren im Einsatz, um Schwerverletzte zu retten. Der Unfall ereignete sich demnach um 5.30 Uhr Ortszeit (3 Uhr MESZ), insgesamt hätten sich 348 Passagiere an Bord befunden.
Nach Angaben der Rettungskräfte entgleisten fünf der elf Waggons. Auf Bildern der Nachrichtenagentur Isna waren ein auf das Gleis gekippter und vier weitere ineinander verkeilte Waggons zu sehen. Die Unfallstelle liegt in einer Wüstenregion. Laut Medienberichten hat der örtliche Staatsanwalt den Ort des Geschehens besichtigt, zur Unglücksursache seien Ermittlungen eingeleitet worden.
Unglück erinnert an Zugkatastrophe 2016
Das Unglück erinnert an eine schwere Zugkatastrophe 2016, als im Nordosten des Iran Dutzende Menschen getötet und verletzt wurden. Damals wurden die Rettungsarbeiten auch dadurch erschwert, dass der Unglücksort in einer abgelegenen Region lag. Der schwerste Bahnunfall im Iran ereignete sich 2004, als ein mit Chemikalien beladener Güterzug bei Nischabur explodierte und mehr als 300 Menschen in den Tod riss.
Zwei Wochen vor dem aktuellen Zugunglück hatte in Abadan im Südwesten des Iran der Einsturz eines im Bau befindlichen Gebäudes an einer Hauptverkehrsstraße 43 Menschen das Leben gekostet. Das Unglück löste landesweite wütende Proteste aus. Die Demonstranten machten Korruption und Inkompetenz in den Behörden für den Gebäudeeinsturz verantwortlich.