Nach vier Monaten Im Iran inhaftierter Deutsch-Franzose ist freigekommen

Eine Suchanzeige für Lennart Monterlos, der im Iran mit dem Rad unterwegs war
Mit diesen Bildern hatten Familie und Freunde in sozialen Medien einen Aufruf gestartet und versucht, Neues über Lennart Monterlos und sein Verschwinden im Iran zu erfahren. Nun können sie aufatmen
© Instagram / AFP
Ein 19-jähriger Deutsch-Franzose ist im Iran freigekommen. Französische Diplomaten begleiteten ihn zurück. Auch für zwei weitere inhaftierte Franzosen gibt es Hoffnung.

Der seit knapp vier Monaten im Iran inhaftierte Deutsch-Franzose Lennart Monterlos ist freigekommen. Französisches Botschaftspersonal habe den 19-Jährigen zurück nach Frankreich begleitet, teilte der französische Außenminister Jean-Noël Barrot mit. Erst vor wenigen Tagen hatte ein iranisches Gericht den jungen Mann vom Vorwurf der Spionage freigesprochen. 

Der 19-jährige Radtourist wurde im Juni dieses Jahres, kurz nach den israelischen Angriffen auf den Iran, in der Provinz Hormusgan festgenommen und inhaftiert. Die Behörden beschuldigten ihn, für den israelischen Geheimdienst spioniert zu haben. "Die Nation teilt seine Erleichterung und die seiner Angehörigen", reagierte Präsident Emmanuel Macron und dankte allen, die sich für diese Freilassung eingesetzt hatten.

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Iran stellt Freilassung von französischem Paar in Aussicht

Auch ein weiteres französisches Paar, das ebenfalls wegen Spionagevorwürfen inhaftiert wurde, soll nach Angaben des iranischen Außenministeriums in Kürze freikommen. Cécile Kohler und Jacques Paris waren im Mai 2022 während einer Reise durch den Iran festgenommen worden. Frankreichs Außenminister pochte auf die unverzügliche Freilassung der beiden.

Ihnen wurde von Teheran Spionage sowie der Kontakt zu iranischen Gewerkschaftsaktivisten vorgeworfen. Im Gegenzug zur Freilassung der drei Franzosen soll eine iranische Wissenschaftlerin freigelassen werden, die in Frankreich wegen Terrorpropaganda in den sozialen Medien im Gefängnis sitzt.

Vorwurf der Geiseldiplomatie

Westliche Regierungen und Menschenrechtsorganisationen werfen dem Iran seit langem sogenannte Geiseldiplomatie vor – die gezielte Inhaftierung ausländischer Staatsbürger, um Druck auf andere Staaten auszuüben und die Freigabe iranischer Vermögenswerte oder Funktionäre im Ausland zu erwirken. Teheran weist diese Vorwürfe zurück und rechtfertigt die Festnahmen mit Spionageverdacht.

DPA
lw

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