Das Malheur passierte ausgerechnet einer Person, die für den Schutz von Japans Kulturerbe zuständig ist. Ein Mann, der Mitglied der Vereinigung zum Erhalt von Kyotos Kulturerbe ist, krachte mit einem Auto versehentlich in die älteste Toilette des Landes, die zum Tofukuji-Tempel gehört. Er habe aufs Gas gedrückt, ohne zu realisieren, dass er im Rückwärtsgang war, zitiert die "BBC" die Polizei. Es klingt nach Glück im Unglück auf mehreren Ebenen: Niemand wurde verletzt und die eigentlichen Latrinen im Inneren blieben intakt.
Der Direktor des Tofukuji Forschungsinstituts Toshio Ishikawa zeige sich verblüfft vom Ausmaß des Unfalls, heißt es in dem Beitrag weiter. Von offizieller Stelle heiße es, der Schaden sei reparabel. Die Wiederherstellung des Originalzustands würde allerdings viel Arbeit benötigen.
Die Latrinen sind in Japan ein wichtiges Kulturgut
Die Latrinen, die inzwischen nicht mehr genutzt werden, kommen aus der Zeit zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert. Die beschädigte Holztür ist 700 Jahre alt. Einst nutzten Mönche die Latrinen. Laut WDR gelten sie heute als wichtiges Kulturgut. Ihr Spitzname ist gemäß "BBC" "hyakusecchin", was 100-Personen-Toilette bedeute. Die Latrinen werden beschrieben als eine Stein-Reihe mit 20 runden Löchern.