Jemen Alle deutschen Geiseln leben offenbar noch

Hoffnung für die Angehörigen der verschleppten deutschen Geiseln im Jemen. Laut Auskunft der jemenitischen Regierung sind alle Mitglieder der fünfköpfigen Familie aus Sachsen noch am Leben. Zuletzt waren auf einem Video der Kidnapper lediglich die drei Kinder lebendig zu sehen.

Die deutschen Geiseln im Jemen sind nach Angaben der jemenitischen Regierung noch am Leben. "Wir haben bestätigte Informationen, dass sie leben", sagte der stellvertretende Ministerpräsident Rasched el Alimi am Donnerstag in Sanaa. Als mögliche Aufenthaltsorte der Familie und eines ebenfalls entführten Briten nannte er Maarib, El Dschuf und Saada. Die Geiseln befänden sich in der Gewalt der schiitischen Houthi- Rebellen, sie würden von den Rebellen, die in der nördlichen Provinz Saada gegen die Regierungstruppen kämpfen, gezwungen, verwundete Kämpfer zu versorgen, sagte el Alimi weiter.

Das deutsche Ehepaar und der Brite hatten, bevor sie während eines Ausfluges gemeinsam mit zwei jungen deutschen Pflegehelferinnen und einer Koreanerin entführt worden waren, in einem Krankenhaus in Saada gearbeitet. Allerdings ist unter den drei noch vermissten erwachsenen Geiseln kein Arzt.

Die Houthi-Rebellen hatten jede Beteiligung an der Entführung weit von sich gewiesen. Sie hatten zudem erklärt, es wäre doch widersinnig, wenn sie ausgerechnet Deutsche entführen würden, wo doch ein Bruder ihres Anführers Abdulmalik al-Houthi als Flüchtling in Deutschland lebe.

Ende vergangenen Jahres war laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung ein Video der Kidnapper aufgetaucht, auf dem die drei Kleinkinder des Ehepaares aus Sachsen lebend zu sehen waren, allerdings ohne ihre Eltern. Die beiden Pflegehelferinnen und die Südkoreanerin waren kurz nach der Entführung tot aufgefunden worden.

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