Bei bitterer Kälte hat ein kleiner Junge in Alaska einem 18 Monate alten Kleinkind womöglich das Leben gerettet. Wie die örtliche Polizei mitteilte, soll der Fünfjährige das Kind vom Dorf Venetie etwa einen Kilometer weit zum Haus der Nachbarn getragen haben. Die informierten demnach die Alaska State Troopers, die ein Flugzeug chartern mussten, um die beiden unterkühlten Kinder abzuholen und in ein Krankenhaus zu fliegen. Wie die Polizei weiter berichtet, wurde eine 37-Jährige festgenommen. Sie soll die Jungs allein in dem abgelegenen Haus der 166-Seelen-Siedlung zurückgelassen haben. Dann fiel offenbar der Strom aus.
Laut Ken Marsh, Sprecher der Alaska State Troopers habe es nach dem Notruf zwölf bis 16 Stunden gedauert, bis seine in Fairbanks stationierten Kollegen im etwa 300 Kilometer entfernten Venetie ankamen. "Glücklicherweise wussten wir die Kinder bei den Nachbarn in guten Händen", zitiert ihn die "New York Times".

Stromausfall: Kleiner Retter zieht auf Socken los
Warum die Kinder allein in dem Haus zurückgelassen wurden, ist den Berichten zufolge ebenso unklar wie die Rolle der 37-Jährigen, die inzwischen im Fairbanks Correctional Center in Haft sitzt. Die Polizei ermittelt gegen sie wegen der Gefährdung des Wohlergehens von Minderjährigen.
Wie die "New York Times" weiter berichtet, soll der ältere der beiden geretteten Jungs Panik bekommen haben, als in dem Haus der Strom ausfiel. Deshalb beschloss er, trotz Temperaturen von etwa 30 Grad unter Null, gemeinsam mit dem Kleinkind in leichter Kleidung und auf Socken, zum etwa einen Kilometer entfernten Nachbarhaus aufzubrechen. Auf dem Weg dorthin zogen sich die beiden Erfrierungen zu.
Ob die Jungs Geschwister sind und in welcher Beziehung sie zu der inhaftierten Frau stehen, wird derzeit noch ermittelt.