Haustiere Wie lange dürfen Katzen allein zu Hause bleiben?

Traurig: Jede zehnte Katze leidet unter Einsamkeit
Traurig: Jede zehnte Katze leidet unter Einsamkeit
© Funke Foto Services / Imago Images
Katzen gelten als unabhängig – doch neue Studien zeigen: Auch Stubentiger können unter Einsamkeit und auffälligem Verhalten leiden. Was Halter dazu wissen sollten.

Wer Halter eines Stubentigers ist, fragt sich wohl manchmal: Besitze ich meine Katze oder besitzt meine Katze mich? Die Haustiere gelten als unabhängig, wenn nicht sogar eigensinnig. Doch wie lange können Katzen auch mal allein sein?

Tatsächlich leiden Katzen unter Einsamkeit, wenn sie regelmäßig längere Zeit allein zu Hause bleiben, zeigte zuletzt eine Studie, die im PLOS ONE-Journal­ – einer internationalen Online-Fachzeitschrift der Public Library of Science – veröffentlicht wurde.

Bei reinen Wohnungskatzen steige das Risiko für Verhaltensprobleme zudem deutlich. Demnach entwickelt mehr als jede zehnte Katze Auffälligkeiten, die auf Einsamkeit oder Trennungsangst zurückzuführen sein können – zum Beispiel Unsauberkeit, Zerstörungswut, Apathie oder Dauermiauen. Besonders oft treten diese Probleme auf, wenn Katzen zwischen fünf und sieben Tagen pro Woche jeweils mehr als sechs Stunden allein gelassen werden.

Katzen unterscheiden sich in ihrem Einsamkeitsempfinden

Grundsätzlich können Katzen je nach Alter, Gesundheitszustand und Haltungsform unterschiedlich lange allein zu Hause bleiben. Gesunde, erwachsene Katzen sollten höchstens 24 bis maximal 48 Stunden allein gelassen werden, wobei 24 Stunden als die empfohlene Höchstdauer gilt.

Besonders anhängliche, junge, alte oder kranke Katzen benötigen jedoch deutlich häufiger Gesellschaft und sollten nicht länger als wenige Stunden unbeaufsichtigt bleiben. Wesentlich ist, dass Futter, Wasser und eine saubere Katzentoilette jederzeit verfügbar sind und die Katze ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten hat.

Das Bild der eigenständigen Einzelgängerin trifft auf die moderne Hauskatze nur bedingt zu. Neuere wissenschaftliche Studien belegen, dass rund 13 bis 14 Prozent aller untersuchten Katzen mindestens eine Form trennungsbedingter Verhaltensauffälligkeit entwickeln, sobald sie regelmäßig und über längere Zeit allein gelassen werden.

Besonders bei destruktivem Verhalten, übermäßigem Miauen, Unsauberkeit, Apathie oder gesteigerter Ängstlichkeit sollten Katzenbesitzer aufmerksam werden. Die Forschung legt nämlich nahe, dass Katzen deutlich beziehungsfähiger und sozial abhängiger sind als lange angenommen: Fehlt der Kontakt zu Mensch oder Artgenossen über mehrere Stunden täglich, kann das gravierende Auswirkungen auf das seelische Gleichgewicht und das Verhalten der Tiere haben.

Wer also das Wohlbefinden seiner Samtpfote im Blick hat, sollte regelmäßige Gesellschaft, ausreichende Beschäftigung und – wenn möglich – einen Katzenkumpel bieten, um Einsamkeit und den damit verbundenen Problemen vorzubeugen.

lpb

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