Als Strafe soll eine Münchnerin ihre sechsjährige Stieftochter mit heißem Wasser lebensbedrohlich verbrüht haben. Nach der Tat blieb das Kind mehrere Tage ohne Behandlung zu Hause liegen, bevor der Vater das Mädchen am 9. Mai ins Krankenhaus brachte, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Stiefmutter und leiblicher Vater wurden bereits am Freitag festgenommen. Es erging Haftbefehl wegen Misshandlung Schutzbefohlener.
Nach Polizeiangaben behauptete der Vater zunächst, das Kind habe einen Topf mit heißem Nudelwasser vom Herd gezogen. Ermittlungen der Polizei widersprachen dem allerdings. Zudem vertraute sich das Kind einer dritten Person an und sagte, es sei von der Stiefmutter als Bestrafung mit dem heißen Wasser übergossen worden, wie die Beamten mitteilten. Darüber hinaus wies das Mädchen auch Narben älterer Verletzungen auf. Die Polizei erklärte, die Eltern hätten die ihnen gemachten Vorwürfe bislang nicht eingeräumt.
Inzwischen befindet sich das Mädchen außer Lebensgefahr und ist - zusammen mit einem unverletzten leiblichen Kind des Ehepaares - in der Obhut des Jugendamtes. Die Verletzungen der Sechsjährigen machten eine Hauttransplantation nötig, die nach Polizeiangaben noch zahlreiche weitere Operationen nach sich ziehen wird.