Jahrzentelang stahl er Antiquitäten aus Museen. Nun wurde der heute 78-jährige Thomas G. zu einem Tag Gefängnis verurteilt, nachdem er beim Versuch erwischt wurde, ein seltenes Gewehr aus dem US-Revolutionskrieg zu verkaufen. Das berichtet BBC. Bei seiner Vernehmung gab er Dutzende weitere Raubüberfälle aus den 60er und 70er Jahren zu. Der Mann aus Pennsylvania hatte sich im Juli dazu schuldig bekannt, aus einem Museum gestohlen zu haben.
Hierbei handelte es sich ein antikes Gewehr, welches von Christian Oerter im Jahr 1775 gefertigt wurde, und das er 1971 aus dem Valley Forge State Park Museum entwendet hatte. Das Gewehr ist eines von nur zwei Gewehren dieser Art, von denen bekannt ist, dass sie mit ihrem ursprünglichen Feuersteinmechanismus erhalten geblieben sind und den Namen des Herstellers, den Ort und das Datum der Herstellung trägt. Es hat einen Wert von mehr als 175.000 Dollar.
"Der Diebstahl eines Artefakts aus einem Museum ist ein schweres Bundesvergehen"
Das FBI kam dem 78-Jährigen auf die Spur, nachdem er 2018 versucht hatte, das Gewehr und andere gestohlene Gegenstände an einen Antiquitätenhändler zu verkaufen. "Der Diebstahl eines Artefakts aus einem Museum – buchstäblich ein Stück amerikanischer Geschichte – ist ein schweres Bundesvergehen", sagt US-Staatsanwältin Jennifer Arbittier Williams in einer Erklärung. "Nach vier Jahrzehnten hat die Gerechtigkeit diesen Angeklagten endlich eingeholt."
Zusätzlich zu einem Tag hinter Gittern wurde Thomas G. zu drei Jahren Haft unter Aufsicht, davon ein Jahr Hausarrest, sowie zu einer Geldstrafe von 25.000 Dollar und einer Entschädigungszahlung von 23.385 Dollar verurteilt.

Viele Diebstähle bereits verjährt
Bei einer Befragung durch das FBI im Februar 2020 gab Thomas G. zu, das Gewehr sowie weitere antike Gewehre aus Museen des 18. und 19. Jahrhunderts aus dem ganzen Bundesstaat gestohlen zu haben. Allerdings stellte der Richter diese Woche fest, dass viele der Diebstähle bereits verjährt waren. In anderen Fällen sind die gestohlenen Gegenstände weniger als die 5.000 Dollar wert, die für eine Anklage auf Bundesebene erforderlich sind.
Vor Gericht erklärte der inzwischen im Rollstuhl sitzende 78-Jährige am Dienstag zwar nicht seine Diebstähle, brachte aber seine Reue zum Ausdruck. "Ich entschuldige mich für den ganzen Ärger", sagte er nach dem Philadelphia Inquirer zufolge. "Ich habe damals nie wirklich darüber nachgedacht, und jetzt ist alles ans Licht gekommen."
"Profit war nicht seine Motivation"
Sein Anwalt bezeichnete Thomas G. als "Sammler aller möglichen alten Dinge" und wies darauf hin, dass seine Scheune mit antiken Gegenständen "vollgestopft" sei. "Ob man ihn nun als Sammler oder Horter betrachtet, Profit war nicht seine Motivation", so der Anwalt.
Quelle: BBC