Salzgitter Nach gefährlichem Biss: Über 110 Schlangen in Wohnhaus beschlagnahmt

Eine Klapperschlange streckt ihre Zunge raus
Eine 35-Jährige wurde von einer selbst gehaltenen Klapperschlange in den Finger gebissen
© Michael Weber / imageBROKER / Picture Alliance
Beamte haben im Wohnhaus einer 35-Jährigen in Niedersachen über 110 Schlangen sichergestellt. Die Frau war zuvor von einem der Tiere gebissen worden, mittlerweile ist sie dank eines Serums außer Lebensgefahr. 

In Niedersachsen hat die Polizei im Haus einer 35-jährigen Frau über 110 Würge- und Giftschlangen beschlagnahmt. Diese wurden zum Teil nicht artgerecht und in vorgeschriebenen Terrarien gehalten, teilte die Polizei Salzgitter am Sonntagabend mit. Zuvor hatte die Frau aus der Gemeinde Sehlde nach einem Schlangenbiss vorübergehend in Lebensgefahr geschwebt.

Die 35-Jährige war von einer ihrer selbst gehaltenen Klapperschlangen in ihrer Wohnung in den Finger gebissen worden und habe sich zur Behandlung in ein Krankenhaus begeben. Weil ihr Zustand sich verschlechterte und Lebensgefahr bestand, wurde die Frau in das Klinikum der Medizinischen Hochschule Hannover verlegt. Dort wurde ihr ein aus dem Tropeninstitut Hamburg angeliefertes Gegenserum verabreicht, welches ihren Zustand verbesserte.

Schlangen wurden in Kisten gestapelt gehalten

Die Frau hatte zuerst angegeben, 70 bis 80 Schlangen zu halten. Die Beamten fanden dann aber mehr als 110 der Tiere in ihrem Wohnhaus. Anwesende Reptilienexperten, sogenannte Herpetologen, begutachteten die Schlangen und nahmen sie in ihre Obhut. Laut einem Bericht des NDR habe für den Einsatz erhöhte Alarmbereitschaft bestanden, weil Gefahr für weitere Schlangenbisse bestand – für eine der Giftschlangen existiere zudem weltweit kein Gegengift. Die Tiere seien anschließend auf einer Schlangenfarm im Landkreis Wolfenbüttel untergebracht worden.

Die Polizei ermittle nun, ob die Frau wegen Vorschriften zum Tier- und Artenschutz und der möglichen Gefährdung anderer Menschen so viele Schlangen hätte halten dürfen, berichtete der NDR. Demnach deute nach Einschätzung der Reptilienexperten einiges auf eine schlechte Haltung der Tiere hin. Sie seien im selben Raum wie Katzen und in gestapelten Kisten gehalten worden, die zudem nicht ausreichend geschützt worden wären. Einige Schlangen zeigten zudem Anzeichen von Unterernährung und Dehydrierung. 

Quellen: AFP, NDR

ckön

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