Österreich Mann stirbt durch krebsbefallene Spenderniere

Es begann mit der Hoffnung auf Leben und endete mit dem Tod: Ein Österreicher hat eine Spenderniere erhalten. Kurz nach der OP stellten Ärzte fest, dass das Organ von Krebs befallen war. Die Niere wurde sofort wieder entfernt, doch es war bereits zu spät.

Ein Mann aus Österreich ist nach Angaben seiner Angehörigen an einem Krebsleiden gestorben, das er sich durch die Transplantation einer krebsbefallenen Niere zugezogen hatte. Wie die Hinterbliebenen am Donnerstag ankündigten, fordern sie vom betroffenen Krankenhaus nun eine Entschädigung, wollen sich aber gütlich einigen.

Dem nun mit 57 Jahren verstorbenen Mann war im Jahr 2007 kurzzeitig eine Spenderniere eingepflanzt worden. Weil sich herausstellte, dass das Spenderorgan von Metastasen befallen war, musste es jedoch bereits nach wenigen Stunden wieder entfernt werden. Die Krebszellen hatten allerdings bereits auf den Organismus des Nierenkranken übergegriffen, so dass auch dieser an Krebs erkrankte.

Organspender galt als Risikopatient

Dass in der Niere Metastasen saßen, kam nur durch Zufall ans Licht, weil kurz nach der ersten Transplantation die zweite Niere des Organspenders verpflanzt werden sollte - diesmal in den Körper eines 28-Jährigen. Anders als im Fall des nun Verstorbenen entdeckten die Ärzte vor der zweiten Operation kleine Krebsgeschwüre in dem Spenderorgan, so dass die zweite Niere erst gar nicht transplantiert wurde.

Die aufmerksamen Ärzte alarmierten daraufhin das medizinische Team, das für die erste Transplantation verantwortlich war. Dem frisch Transplantierten wurde die Niere wieder entnommen - zu spät, wie sich herausstellte. DNA-Tests zeigten Medizinern zufolge Übereinstimmungen zwischen den Krebsgeschwüren in der Spenderniere und den Tumoren des nun Verstorbenen.

Der Organspender galt als Risikopatient, der bereits mehrere Tumore von einigen Zentimetern Größe aufwies. Das betroffene Krankenhaus im steirischen Klagenfurt, das die metastasierte Niere entnommen hatte, trage die Verantwortung für die tragisch verlaufene Transplantation, sagte die Anwältin der Hinterbliebenen, Karin Prutsch, vor Journalisten.

AFP
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