Dank des guten Ratschlags ihres Lehrers ist ein zehnjähriges Mädchen in Barsinghausen bei Hannover nur knapp dem Orkan "Kyrill" entronnen. "Meiner Tochter ist in der Schule gesagt worden, dass sie bei Sturm in den Keller gehen soll", erzählt die noch immer schockierte Mutter am Tag danach. Nur wenige Minuten nachdem die Kleine ihr Kinderzimmer unter dem Dach des Hauses verlassen hatte, krachte das abgerissene Dach eines nahe gelegenen Hochhauses in die Doppelhaushälfte der Familie.
Der Orkan erreichte am Donnerstagnachmittag gegen 17.30 Uhr den Ort Barsinghausen - und traf das Wohnhaus der Familie mit voller Wucht: Das Zimmer des Mädchens ist an der Seite komplett aufgerissen, der Wind weht hinein. "Wer weiß, was passiert wäre, wenn die Kleine in ihrem Zimmer geblieben wäre", sagt die Mutter, die namentlich nicht genannt werden möchte.
Schaden wird auf 150.000 Euro geschätzt
Aber nicht nur direkt unter dem Dach hat "Kyrill" seine Spuren hinterlassen, auch die gerade neu eingerichtete Küche im Wert von mindestens 20.000 Euro ist nicht mehr zu gebrauchen. Unter den Trümmern liegen auch ein Auto und ein Motorrad. Wie hoch der Schaden ist, steht noch nicht fest. Die Polizei sprach in ersten Schätzungen von 150.000 Euro, wahrscheinlich könne es aber sehr viel mehr werden.
Seit 1992 wohnt die Familie in der Doppelhaushälfte. Nun zieht sie vorübergehend zu einem Bekannten. Die Nacht hatte sie im Hotel verbracht. An Schlaf war jedoch nicht zu denken: "Plötzlich saß meine Tochter senkrecht im Bett und rief nur noch "Mama, Mama!"", erzählt die Frau.
Angebot, im Hochhaus zu wohnen
Nachdem der erste Schock verarbeitet ist, werden nun die Koffer gepackt. Vom Verwalter des Hochhauses gab es das Angebot, eine derzeit leer stehende Wohnung zu beziehen. "Aber dann müsste ich jeden Tag auf mein Haus gucken", sagt die Mutter. "Das kann ich nicht."