Oster-Posse in Hamburg Behörde erlaubt Eiersuche nur gegen Findepflicht

Ein Hamburger CDU-Ortsverband wollte für Kinder Ostereier im Park verstecken. Doch das Bezirksamt lehnte ab: Zu gefährlich für Hunde. Unter strengen Auflagen konnte die Suche doch noch stattfinden.

Die Welt steckt voller Gefahren, auch an Ostern. In den festlichen Tagen voller Bräuche und bunter Ostereier sind Leib und Leben bedroht – zumindest wenn man ein Hund ist. Das dachte sich eine Hamburger Behörde und wollte ein traditionelles Ostereiersuchen nicht zulassen. Doch damit legte sie sich selbst ein Ei und sorgte für eine irre Oster-Posse.

Seit mehr als zehn Jahren führt der CDU-Ortsverband Hamburg-Langenhorn im Kiwittsmoor-Park ein Ostereiersuchen für kleine Kinder durch. "Immer am Ostersonntag traditionell", sagte der Vorsitzende Richard Seelmaecker in TV-Interviews. Auch in diesem Jahr beantragte die Partei beim Bezirksamt Hamburg-Nord eine Genehmigung für die Veranstaltung auf der Grünfläche. Doch die Behörde lehnte ab und verwies auf die Gefahren des Brauchs.

CDU soll sich merken, wo die Eier sind

"Da wurde uns dann offenbart, dass das zu gefährlich sei, weil versteckte Eier nicht gefunden werden könnten und diese dann von Hunden gefressen werden würden", sagte Seelmaecker. Tatsächlich ist Schokolade für Hunde ungesund, wie auch die Verpackung. Doch in anderen Parks sind solche Veranstaltungen auch gestattet, zumal teils Leinenpflicht für die Hunde besteht.

Das Bezirksamt lenkte ein – allerdings nur, um die ganze Sache noch komplizierter zu machen. Die Schoko-Eier-Suche durfte unter strengen Auflagen stattfinden: Alle Eier mussten gefunden werden.

"Wir vertrauen jetzt auf die CDU, dass sie sich erstens merkt, wo die Eier sind", sagte Tom Oelrichs vom Bezirksamt. "Zweitens, dass sie eine Aufsicht stellt und guckt, dass freilaufende Hunde nicht an die Verstecke gehen. Und drittens, dass sie alles hinterlässt, wie sie es vorgefunden hat, also ohne Eier." Das Amt war gnädig, die Tradition durfte fortgesetzt werden. "Ich hoffe natürlich für die Kinder, dass sie alle Eier finden", sagt Oelrichs.

Die CDU wollte die Eier in besonders auffällige Folien verpacken und offen hinlegen, anstatt sie zu verstecken. Aus dem Ostereiersuchen wird also ein Ostereiereinsammeln. Gefahr und Spaß sind erfolgreich gebannt.

mka

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