An den Morgen des 24. Januar wird sich Dane Gillespie aus dem nordirischen Belfast vermutlich noch sein ganzes Leben erinnern. Nichtsahnend prüfte er seinen Kontostand - und konnte kaum fassen, was er da sah: 8.988.397,00 Pfund, rund 10,2 Mio. Euro standen dort auf der Habenseite. Und der Student - wer will es ihm verdenken - begann sofort damit, die Kohle zu verplanen. Ein neuer Porsche stand ganz oben auf der langen Wunschliste des Teenagers.
"Erstmal einen Porsche kaufen"
"Wir konnten es kaum glauben", beschreibt Caroline Gillespie, die Mutter des vermeintlichen Multimillionärs, dem Onlineportal "BelfastLive" den Moment, als sie das Foto mit dem irren Geldbetrag auf ihrem Handy aufploppte. Ihr Mann hatte den Kontoauszug fotografiert. Während die Mutter witterte, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, schmiedete ihr Sohn bereits eifrig Pläne. Er werde sich jetzt erstmal einen Porsche kaufen, verkündete er laut "BelfastLive" seiner Mutter. Doch aus dem Traum vom ersten Sportwagen wurde nichts.
8,9 Millionen Pfund - aber nur auf dem Papier
Denn die Überweisung entpuppte sich schon wenige Stunden später als ein Fehler der Bank Nationwide, der größten Bausparkasse Großbritanniens. Dort hatte Gillespie einen Scheck seiner Oma in Höhe von 8900 Pfund eingelöst. Ein Bankangestellter hängte offenbar drei zusätzliche Nullen an und machte den jungen Mann damit für wenige Stunden zum Millionär. Allerdings nur auf dem Papier. "Der Betrag wurde zwar auf dem Konto des Kunden angezeigt, die Schecks werden aber nicht sofort gelöscht", erklärte ein Sprecher der Bank. Die Millionensumme habe sich also nie auf seinem Konto befunden.
Plötzlich Multi-Millionär
Vielleicht wird es Gillespie nicht trösten, aber der junge Mann ist nicht der erste Multimillionär, der sich nur kurz über den unerwarteten Geldregen freuen darf. In Itzehoe überwies eine Onlinebank 2012 einem ihrer Kunden statt 20.000 Euro 200 Millionen Euro. Ursache damals: eine Softwarepanne. Weil er mit 6,2 Millionen Euro ins Ausland türmte, musste sich ein Mann in Neuseeland vor Gericht verantworten. Auch er profitierte, wenn auch nur kurz, von einem Überweisungsfehler seiner Bank.
