Politikerfreundschaft Blair verschmäht Chiracs Wein

Englands Premier Tony Blair weiß einen guten französischen Tropfen nicht zu schätzen. Mehrere Kisten Rotwein des französischen Präsidenten Jacques Chirac gingen ungeöffnet in den Staatsfundus über. Es ist nicht das erste Mal, dass Blair ein Geschenk ablehnt.

Der britische Premierminister Tony Blair ist anscheinend kein Freund französischen Weins. Jedenfalls verschmähte der Politiker ein wertvolles Weingeschenk seines französischen Amtskollegen Jacques Chirac, wie die Zeitung "Daily Mail" am Mittwoch berichtete. Danach verzichtete Blair auf vier Kisten eines edlen Tropfens, die Chirac ihm hatte schicken lassen.

Nach britischen Gesetzen dürfen Regierungsmitglieder Geschenke, die sie im Amt bekommen, nicht einfach behalten. Wenn der Wert der Präsente jeweils mehr als 140 Pfund (rund 205 Euro) übersteigt, müssen die Amtsträger entweder dafür bezahlen oder sie dem Staatsfundus zur weiteren Verwendung überlassen.

Nach Angaben der Zeitung geht aus der aktuellen Geschenkeliste der Regierung hervor, dass Blair zwar den Wein aus Paris verschmähte, für einige andere Geschenke jedoch Bares hinlegte, um sie behalten zu dürfen. Dazu gehörte eine Kristallvase, die ihm der frühere Ministerpräsident Italiens, Silvio Berlusconi, übergeben hatte. Blair zahlte dafür 150 Pfund an die Staatskasse.

Der Premier ist ziemlich wählerisch

Fünf russische Gedenkmünzen - eine Aufmerksamkeit von Wladimir Putin - waren Blair 200 Pfund wert. Und für eine Grafik, die laut Liste eine Londoner Stadtszene zeigt und ihm vom Londoner Olympia- Bewerbungskomitee geschenkt worden war, zahlte er sogar 300 Pfund. Zu den Präsenten, die Blair ausschlug, gehörten neben Chiracs Wein auch Teppiche aus Pakistan, Indien und Afghanistan. Eine Bronzeskulptur aus der Ukraine und eine mit Juwelen besetzte Kaminuhr aus Saudi-Arabien wollte Blair nicht für sich privat erwerben.

DPA
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