Italien Touristen blockieren in Portofino ganze Straßen, um Fotos zu machen – jetzt verhängt das Dorf Geldstrafen

Ein Blick auf den Hafen Portofinos
Portofino ist ein beliebtes Urlaubsziel – das Dorf hat mit den Touristenströmen aber auch zu kämpfen
© Karlheinz Irlmeier
Tourist:innen verstopfen in Portofino Straßen und öffentliche Plätze, wenn sie Fotos machen, sagt Bürgermeister Viacava. Deshalb sind einige Bereiche in dem italienischen Dorf an der ligurischen Küste nun "Warteverbotszonen", in denen das verweilen bis zu 275 Euro kosten kann.

In Portofino müssen Tourist:innen, die an bestimmten Stellen zu verweilen, um Fotos zu machen, mit Geldstrafen rechnen. Das italienische Dorf an der Küste Liguriens hat seit Ostern zwei unter Touristen besonders beliebte Bereiche als "Warteverbotszonen" markiert, in denen verweilen und zu langes herumstehen von morgens bis 18 Uhr abends verboten sein sollen. Bei Verstößen soll es eine Geldstrafe von bis zu 275 Euro geben. Damit wolle man verhindern, dass Tourist:innen sich an diesen Orten zu sehr stauen und ganze Plätze und Straßen blockieren. Portofinos Bürgermeister Matteo Viacava sprach sogar von einem "anarchischem Chaos" welches Tourist:innen an einigen Stellen während ihrer Foto-Sessions verursachten. Die "roten Zonen" sollen bis Oktober gelten, wenn die Hauptsaison zu Ende ist.

Schon in den 1950er Jahren wurde Portofino von Stars wie Sophia Loren, Frank Sinatra oder Liza Minnelli besucht. Auch heute strömen noch immer viele Prominente und Reiche in das Örtchen, was es mittlerweile auch einer breiten Masse bekannt gemacht hat. Das kleine Fischerdorf hat aber nur um die 500 Einwohner:innen, weshalb sich die Besuchermassen gerade zur Hauptsaison schnell bemerkbar machen. Hinzu kommt, dass es aufgrund der Lage des Dorfes viele Tagestourist:innen gibt, die mit Booten in großen Gruppen auf einmal ankommen.

Nicht nur Portofino geht strenger gegen Massentourismus vor

In den sozialen Medien reagieren einige entsetzt über die neue Maßnahme: "Sie lieben das Geld, was Touristen bringen, aber hassen die Touristen selbst" und "Ich hoffe, das wird jetzt nicht an anderen Orten auch so gemacht" heißt es in zwei Kommentaren sinngemäß unter einem Instagram-Post der BBC über die Maßnahme. Andere haben dagegen Verständnis und sind selbst genervt vom Massentourismus. So lautet ein anderer Kommentar: "Respektiert einfach die Orte an die ihr reist. Andere verbringen dort ihren Alltag!" 

Es ist nicht das erste Mal, dass in Italien strenger gegen die unangenehmen Nebeneffekte des Massentourismus vorgegangen wird. In Rom muss mit einem Bußgeld rechnen, wer auf der Spanischen Treppe oder dem Rand des Trevi-Brunnens sitzt und isst. Auch in Venedig und Florenz gilt dies für einige öffentliche Plätze. 

Quellen: The Independent, BBC, Münchner Merkur, Instagram

ckön

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