Die Welt hat einen neuen Papst - und die Twittergemeinde ein neues Megathema: Papst Franceso. Die Papst-Wahl war am Mittwoch das beherrschende Thema beim Online-Kurznachrichtendienst. Insgesamt brachte der Tag über sieben Millionen Tweets zu dem Thema. Nachdem der Argentinier Jorge Mario Bergoglio als neuer Papst Franziskus vorgestellt wurde, habe die Aktivität der Twitter-Nutzer mit 130.000 Mitteilungen pro Minute ihren Höhepunkt erreicht. Allein die Nachricht "HABEMUS PAPAM FRANCISCUM" vom offiziellen Vatikan-Konto "@pontifex" wurde mehr als 68.000 Mal von anderen Nutzern wiederholt.
Viele von Bergoglios Landsleuten sind von der Wahl ebenso überrascht wie die meisten Katholiken weltweit. Deswegen war für sie "wieder die Hand Gottes" im Spiel. So jedenfalls lauten spontane Kommentare auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Sie spielen an auf eine Äußerung des Fußballhelden Maradona, der im Viertelfinale bei der WM 1986 ein Tor mit der Hand erzielte.
Auch bei den deutschen Twitterern ist die #Hand Gottes Thema. "Ein Argentinier wird #Papst. Jetzt macht das mit der '#Hand Gottes' endlich Sinn", twitterte @MickyBeisenherz. @ralmicro schreibt: "Nach der Hand Gottes und den Füssen Gottes bekommt Argentinien auch noch den kompletten Stellvertreter #Papst". @TwitKai twittert: "Auch für Nicht-Gläubige und Fußballfans schliesst sich der Kreis: #Papst #Argentinien #Hand #Maradonna #Handgottes #Messi". Aber es gibt auch schon viele negative Stimmen im Netz: @golfrevue twittert: "alles klar: oh: der papst faehrt bus - reicht das, um die kirche zu reformieren? #habemuspapam".
Nach einigen Minuten des Schweigens hat am Mittwochabend auch die sonst sehr twitterfreudige Staatschefin Argentiniens Cristina Fernández de Kirchner über ihr Account den neuen Papst Franziscus beglückwünscht: "Wir wünschen, dass Sie als Kirchenführer eine fruchtbare Aufgabe erfüllen werden, in so großen Verantwortungen im Streben um Gerechtigkeit, Gleichheit, Brüderlichkeit und den Frieden der Menschheit".
Päpstlicher Twitter-Account @pontifex wiedereröffnet
Von den deutschen Politikern äußerte sich unter anderem FDP-Chef Philipp Rösler via Twitter: "Glückwunsch an Papst Franziskus. Ich hoffe sehr, dass die katholische Kirche die Stärke findet, um Missstände konsequent aufzubereiten".
Bereits kurz nach der Wahl des Papstes wurde am Mittwochabend der päpstliche Twitter-Account @pontifex wiedereröffnet. "Habemus Papam Franciscum" (Wir haben einen Papst, Franziskus), twitterte das neue Kirchenoberhaupt auf Latein in einer ersten Botschaft. Das Twitter-Konto war seit dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. vorerst gesperrt worden. Das Konto gibt es seit dem 12. Dezember. Seitdem verfolgten rund 2,5 Millionen Menschen die dort veröffentlichten Kurzbotschaften des Papstes in neun Sprachen. Da Benedikt über den Kurznachrichtendienst auch viele hämische Kommentare erreichten, war das Twittern des Papstes innerhalb der Kirche nicht unumstritten.