Bei hochsommerlichem Wetter kam es am gleich ersten Juni-Wochenende zu mehreren tödlichen Badeunfällen. In Berlin und in Niedersachsen starben zwei Elfjährige. In Bayern kamen gleich drei Menschen ums Leben. In Schleswig-Holstein ertrank ein fünfjähriges Mädchen in einem Baggersee.
Tödliche Badeunfälle in vier Bundesländern
In Berlin geriet ein Junge am Samstagabend beim Baden im Jungfernheideteich unter Wasser. Ein Mann zog den Elfjährigen an Land, wo er wiederbelebt werden konnte, wie die Polizei mitteilte. Demnach starb der Junge aber später im Krankenhaus.
In Niedersachsen ging ein Junge am Samstagnachmittag im Schwimmerbereich des Silbersees in Stuhr bei Bremen unter, wie die Polizei mitteilte. Zwei Freunde meldeten ihn darauf bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) als vermisst. Taucher bargen das Kind etwa 20 Minuten später aus dem See. Der Junge wurde sofort mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus in Bremen gebracht, dort starb er aber in der Nacht zum Sonntag.
19-Jähriger ertrinkt im Mühlsee bei Neufahrn
In Bayern starb am Sonntag ein 19-Jähriger. Beim Schwimmen mit einem Bekannten sei er plötzlich im Mühlsee von Neufahrn bei Freising untergegangen, teilte die Polizei mit. Die beiden hatten den Angaben zufolge versucht, zu einer Insel in der Mitte des Badesees zu schwimmen. Nach einem größeren Sucheinsatz bargen Taucher den 19-Jährigen. Er starb später im Krankenhaus.
Nur noch tot geborgen werden konnte am Sonntagnachmittag ein Mann aus Asbach (Bayern). Eine Zeugin hatte den 20-Jährigen dabei beobachtet, wie er im Hamlarer Baggersee schwamm und unvermittelt unterging. Taucher fanden ihn trotz sofort eingeleiteter Suche erst eine Stunde später in etwa fünf Metern Tiefe.
Ebenfalls in Bayern starb ein 78-Jähriger. Passanten entdeckten den Rentner am Sonntag leblos am Schafirrsee in Ingolstadt und zogen ihn aus dem Wasser, wie die Polizei mitteilte. Reanimationsversuche durch einen Notarzt blieben erfolglos.
Fünfjährige war 20 Minuten lang unter Wasser
Ein fünfjähriges Mädchen ertrank in einem Baggersee in Schleswig-Holstein. Rettungskräfte hatten das Kind am Sonntag leblos aus dem Gewässer bei Buchhorst geborgen und zunächst reanimiert. Es wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Hamburger Klinik geflogen, wo es später starb, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Das Mädchen sei mindestens 20 Minuten unter Wasser gewesen, bevor Taucher es aus dem Baggersee ziehen konnten, wie ein Sprecher der Rettungsleitstelle in Bad Oldesloe sagte. Der genaue Unfallhergang war zunächst unklar. Örtliche Medien hatten zuerst darüber berichtet.
Drei weitere Menschen vermisst
Möglicherweise hat das erste hochsommerliche Wochenende sogar noch mehr Menschen das Leben gekostet. Wie die "Morgenpost" berichtet, sucht die Feuerwehr am Maschsee in Hannover seit Sonntag einen Mann, der dort mit seinen Freunden Baden war. Demnach hatten die ihn untergehen sehen und sofort den Notruf gewählt. Auch in Augsburg und bei Thalham (Landkreis Landshut) suchen Feuerwehr und Wasserrettung noch nach zwei Personen. In Thalham soll ein von der starken Strömung des Flusses Mangfall mitgerissen worden sein als er versuchte, sich die Hände zu waschen. Ein 16-Jähriger wollte im Lech baden und wurde ebenfalls von der Strömung mitgerissen. Es würde an ein Wunder grenzen, wenn wir den Jugendlichen noch lebend finden, erklärte ein Polizeisprecher.
Glimpflich endete dagegen der Panikanfall eines Mannes am Sonntag. Der drohte im Bostalsee (Saarland) zu ertrinken. Ein Rettungsschwimmer der DLRG Schwalbach erkannte laut DLRG die Situation, schwamm in Einsatzkleidung zu dem Mann und brachte ihn in Sicherheit. Die "Saarbrücker Zeitung" hatte zuerst über den Vorfall berichtet.
