Asiatischer Stadtstaat trauert Singapurs Staatsgründer Lee gestorben

Er machte in kurzer Zeit eine rückständige Insel zu einem der größten Finanzzentren der Welt - allerdings mit einem autoritären Führungsstil. Nun ist Singaprus Staatsgründer Lee Kuan Yew gestorben.

Der Staatsgründer Singapurs, Lee Kuan Yew, ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Das teilte das Büro seines Sohnes, des Ministerpräsidenten Lee Hsien Loong, offiziell mit. Lee Kuan Yew war Anfang Februar mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus gekommen und wurde zuletzt künstlich beatmet.

Mit autoritärem Führungsstil hatte Lee den kleinen asiatischen Stadtstaat in der Nähe des Äquators in den 50er Jahren in die Unabhängigkeit geführt. Er führte die rückständige Insel an der Südspitze Malaysias innerhalb weniger Jahrzehnte in die Spitzengruppe der Länder mit dem höchsten Lebensstandard der Welt. Die Wolkenkratzer-Metropole mit heute 5,4 Millionen Einwohnern ist eines der weltweit führenden Finanzzentren.

Disziplin war dem Juristen stets wichtiger als Demokratie, wie er selbst sagte. Das Wahlsystem sorgt dafür, dass seine Partei PAP jede Wahl seit der Unabhängigkeit 1965 gewonnen hat. Zuletzt bekam sie 2011 mit 60 Prozent der Stimmen 81 von 87 Sitzen. Die Medien sind kontrolliert. Um Kritiker kümmert sich die Justiz: Lee und andere PAP-Politiker haben mehr als 20 Verleumdungsklagen angestrengt und stets gewonnen. Hohe Schadensersatzurteile machen die Unterlegenen oft bankrott, dann können sie bei Wahlen nicht mehr antreten.

DPA
dho/DPA

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